Aus dem Gemeinderat

Was wird aus Uttenreuths Altem Bahnhof?

24.6.2021, 10:28 Uhr
Die letzte Fahrt der "Seekuh" am 16 Februar 1963 in Uttenreuth.

© Dollack, Sammlung G. Klebes Die letzte Fahrt der "Seekuh" am 16 Februar 1963 in Uttenreuth.

Abreißen oder aufwendig umbauen? Bürgermeister Frederic Ruth plädiert dafür, den historischen Bau in der Erlanger Straße 8 trotz seiner momentanen baulichen Mängel (die behoben werden müssen) stehen zu lassen. Nachdem die Zahl der aus alter Zeit übrig gebliebenen Gebäude in Uttenreuth sehr überschaubar ist, mag Ruth den Bahnhof nicht ohne Not opfern. Dennoch plädiert er für einen im Grundsatz ergebnisoffenen Entscheidungsprozess, der alle Möglichkeiten und vor allem alle potenziellen Nutzergruppen mit einbezieht. Stellt der Bahnhof doch ein zentrales Objekt der Städtebauförderung dar, zumal er mitten im Ortskern steht.

Abriss als Alternative

Aus der Fraktion der Unabhängigen, zu der auch Frederic Ruth zählt, kam dennoch von Bernhard Mayr der Vorschlag, man solle alternativ ohne das Bahnhofsgebäude planen. Ein Neubau ermögliche mehr Flexibilität bei der Gestaltung der Freiflächen. Da müsse man auch über einen Abriss nachdenken dürfen. Die Uttenreuther Grünen wollen den Bahnhofsbau dagegen erhalten; Ihr Sprecher, der Gemeinde- und Kreisrat Wolfgang Hirschmann, führte dafür auch heimatpflegerische Argumente ins Feld. Und bekam Schützenhilfe von der CSU in Person des 3. Bürgermeisters Manfred Scherzer, der diesen im Wortsinn konservativen Standpunkt gut teilen kann.

Theatergruppe braucht Platz

Weniger begeistert ist die Theatergruppe Uttenreuth, denn für ihre Zwecke sind die Platzverhältnisse im Alten Bahnhof (das Areal hat inklusive Außenanlagen nur etwa 325 Quadratmeter Fläche) kaum so, dass damit etwas Vernünftiges anzufangen wäre. Wenn der Bahnhof bleibt, müsse es für die Bedürfnisse der Theaterspieler also in jedem Fall einen Anbau geben, in dem geprobt werden kann. Was niemand will, ist ein abrissbedingtes "Loch" mitten in der Gemeinde. Gedacht ist der Bahnhof als sozialer Treffpunkt und Anlaufstelle für viele (Interessens-)Gruppen.

Getrennte Abstimmung

Frederic Ruth trennte schließlich die Abstimmungen: Der Beschluss, (mindestens) drei Angebote für die Planung eines schlüssigen Raumkonzeptes einzuholen, wurde einstimmig angenommen. Davon abgekoppelt werden soll die Freiflächen-Planung. Eine Idee, die am Ende zwar verabschiedet wurde, mit 11:6 Stimmen aber spürbaren Gegenwind hatte - hier spielen wohl auch Kostengründe eine Rolle.

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