Einsatz bis tief in die Nacht

Wassermassen bedrohen Feuerwache: Land unter in Frauenaurach

10.7.2021, 09:33 Uhr
Weil das Wasser gegen 22 Uhr in Neuses das Feuerwehrhaus bedrohte, wurden dort eilig Sandsäcke aufgeschichtet. 

© Klaus-Dieter Schreiter, NN Weil das Wasser gegen 22 Uhr in Neuses das Feuerwehrhaus bedrohte, wurden dort eilig Sandsäcke aufgeschichtet. 

Die zum Teil dramatischen Hochwassermeldungen aus dem oberen Bereich der Aurach haben am Freitag auch die Erlanger Feuerwehr auf den Plan gerufen. Man befürchtete, dass die Stadtteile Neuses und Frauenaurach ebenfalls geflutet werden könnten.

Bereits um 13.30 Uhr hatte die Erlanger Feuerwehr zwei Groß-LKW mit Sandsäcken beladen, nachdem es an der oberen Aurach in den Bereichen Neundorf und Emskirchen starkes Hochwasser gab. Ein Lastwagen wurde an der Frauenauracher Feuerwache stationiert, der andere an der Ständigen Wache in der Äußeren Brucker Straße. Dort hatte Stadtbrandrat Friedhelm Weidinger bereits frühzeitig einen kleinen Stab zusammen geholt, um im Ernstfall schnell reagieren zu können.

Der Pegelstand der Aurach wurde von den Feuerwehrleuten ständig kontrolliert. Mit dem Feuerwehrfahrzeug aus Neuses fuhren die Kräfte durch die Straßen von Neuses und Frauenaurach und warnten die Bewohner vor der Hochwassergefahr: "Bitte veranlassen sie alle notwendigen Sicherungsmaßnahmen. Achten Sie auf weitere Durchsagen auch im Radio und informieren Sie Ihre Nachbarn", hallte es aus dem Lautsprecher.

Kanalunterführung geflutet

Das schreckte die Menschen natürlich auf. Einige kamen daraufhin auch zur Feuerwache Frauenaurach, um sich über die Lage zu informieren. Dort saßen die Kräfte in Bereitschaft. Markus Stirnweiß beobachtete die Situation im Einsatzleitwagen, in dem über Internet und andere Kommunikationskanäle die neuesten Daten ständig zur Verfügung standen.

Gegen 18.30 Uhr stieg der Pegelstand der Aurach noch weiter bedenklich an, und zwar um gut zwei Zentimeter in der Stunde. Da war die Hochwasserwelle laut dem Stellvertretenden Kommandanten Florian Schieder gerade in Herzogenaurach angekommen. Die Kanalunterführung in Frauenaurach war zu diesem Zeitpunkt allerdings schon geflutet. Weil das Wasser gegen 22 Uhr in Neuses das Feuerwehrhaus bedrohte, wurden dort eilig Sandsäcke aufgeschichtet. Auch der dortige Spielplatz stand unter Wasser.

Gleichzeitig wurden in Frauenaurach noch einmal die Bürger per Lautsprecherdurchsage gewarnt, und überall im Bereich Herdegenplatz / Brauhofgasse Sandsäcke verteilt. Auch das THW war im Einsatz. Bis nach Mitternacht stieg der Pegel aber nicht mehr weiter an, so dass die Gefahr vorerst gebannt schien. Die Feuerwehr blieb die ganze Nacht an der Frauenauracher Wache in Alarmbereitschaft und kontrollierte den Wasserpegel regelmäßig. Der stieg dann plötzlich bis 1.30 Uhr um gut 150 Zentimeter, was glücklicherweise nicht reichte, um Frauenaurach zu überfluten. "Die Retentionsflächen haben trotz des massiven Anstieg des Pegels viel aufgefangen", sagte Friedhelm Weidinger. "Wir sind tatsächlich glimpflich davongekommen".


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