Weichen für Projekt in Bubenreuth gestellt

1.10.2016, 06:00 Uhr
Weichen für Projekt in Bubenreuth gestellt

© Foto: Klaus-Dieter Schreiter

Bereits in der Juli-Sitzung hätte der Gemeinderat dem Bürgermeister die Vollmacht zur Beauftragung des Modernisierungsgutachtens erteilen sollen. Jedoch wurde die Angelegenheit dann nichtöffentlich behandelt, ein Ergebnis gab es trotzdem nicht. Vielmehr wurde das Thema an einen Workshop verwiesen in dem die mögliche Nutzungen für das Anwesen Hauptstraße 7 erarbeitet werden sollte. Das Ergebnis ist in einer „Beschreibung von Umfang und Gliederung des Modernisierungsgutachtens für das Gebäude Hauptstraße 7 („H7“)“ zusammengefasst und soll nun dazu dienen, den Rahmen für das Gutachten festzulegen.

Neben einer detaillierten Bestandsaufnahme und der Bewertung von Zielen und Zweck der Modernisierungsmaßnahme sind darin auch Vorschläge für die Nutzung gemacht. Höchste Priorität hat dabei die „kombinierte öffentliche Nutzung für ein Museum „Musik und Integration“, die Gemeindebücherei und einen integrativen Bürgertreff mit Bürger-Atelier“. Auch über einen „Kulturentreff“ wird nachgedacht; die Nutzung als sozialer Wohnraum für Flüchtlinge wird ebenfalls in Erwägung gezogen. Auf dem hinteren, rund 1200 Quadratmeter großen Teil des Grundstücks, das an den Wiesenweg grenzt, könnte zusätzlich noch eine Kindertagesstätte gebaut werden. Die würde ohnehin notwendig werden, wenn ein neues Baugebiet ausgewiesen wird, war aus der Verwaltung zu erfahren.

Eine gewerbliche Nutzung durch beispielsweise Freiberufler oder durch Musikinstrumentenhersteller mit Ausstellungs- und Anspielraum steht ebenfalls im Raum, jedoch mit niedrigster Priorität.

Vor allem die Verlagerung der Gemeindebücherei und des Museums, die sich beide momentan im Rathaus befinden, hat viel Charme. Denn dadurch würde im Rathaus mehr Platz entstehen. Ohnehin war schon einmal ins Auge gefasst worden, einen Ratssaal anzubauen, das wäre dann nicht mehr notwendig. Und weil zwei Drittel der Bürger im Norden des Gemeindegebiets leben wäre die Bücherei an der Hauptstraße besser aufgehoben als im Rathaus.

Wie vom Geschäftsführenden Beamten im Bubenreuther Rathaus, Helmut Racher, zu erfahren war, sind er und Bürgermeister Norbert Stumpf Anfang August in Ansbach gewesen und haben dort die Information erhalten, dass ein neues Förderprogramm „Bildung und Integration“ aufgelegt wurde. Aus dem, so Racher, könnte die Gemeinde einen Zuschuss von 90 Prozent für die Hauptstraße 7 erhalten, wenn die Nutzung den Vorgaben des Förderprogramms entspricht.

Weil der wesentliche Anteil der erhofften Zuschussmittel aber erst ausbezahlt wird, wenn entschieden ist, wie das Anwesen genutzt wird müssen Kauf und Gutachten erst einmal für mehrere Monate vorfinanziert werden.

Darum hat der Gemeinderat einen Nachtragshaushalt erlassen, in dem der Vermögenshaushalt um 570 000 Euro auf 3 332 800 Euro erhöht worden ist.

Mehrheitlich haben die Ratsmitglieder all dem zugestimmt, die Freien Wähler sind jedoch nach wie vor der Meinung, dass das Projekt nur „unter äußerst vielen finanziellen Risiken finanzierbar ist“.

Sie befürchten, dass dadurch Investitionen in Vereinssportanlagen, Hochwasserschutz und Straßenreparaturen „für die nächsten Jahre unmöglich“ werden.

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