Wie standfest ist eine hundertjährige Eiche?

BUBENREUTH - An der Bubenreuther Hauptstraße sollen neue Wohneinheiten errichtet werden. Die genauen Pläne hängen davon ab, was mit der alten Eiche passieren soll, die auf dem Grundstück steht. Eine Expertenfirma hat sie sich jetzt unter die Lupe genommen - und u.a. einen Kleinlaster eingesetzt, der den Baum ins Schwanken bringen sollte.

Nach dem Abriss des Hauses Hauptstraße 4 an der Ecke zur Birkenallee plant ein Bauträger dort mehrere Wohneinheiten auch für Senioren. Wie das Grundstück allerdings bebaut werden kann, hängt auch von einer 100 Jahre alten Eiche ab, die am Rande des Grundstückes steht.

Die Gemeinde ist für den Erhalt

Die Gemeinde möchte die ortsprägende, etwa 100 Jahre alte Eiche auf dem Grundstück Hauptstraße 4 trotz des dort geplanten Neubaus unbedingt erhalten. Darum hat sie eine Standsicherheitsprüfung durchführen und auch die Wurzeln vermessen lassen. Bei der Planung des Neubaus müsse Rücksicht auf diesen Baum genommen werden, sofern der erhaltenswert sei, erläuterte der Geschäftsführende Beamte der Gemeinde, Helmut Racher, auf Nachfrage. Gleichzeitig solle an dieser Stelle auch ein Gehweg entlang der Hauptstraße entstehen, sodass der gesamte, derzeit enge Straßenraum breiter und damit sicherer werden würde.

© Foto: Klaus-Dieter Schreiter

Um festzustellen, ob die Eiche erhaltenswert ist, ist sie von einer Spezialfirma aus Altdorf genau untersucht worden. An den Baum wurden mehrere Messfühler angebracht, und in etwa zehn Meter Höhe der rund 21 Meter hohen Eiche wurde ein Seil um den Stamm gelegt. Das wurde am Unimog der Gemeinde befestigt und dann mit 2,1 Tonnen gespannt. Dabei bewegte sich die mächtige Eiche zumindest sichtbar überhaupt nicht. Die beiden Spezialisten der Prüffirma bestätigten vor Ort dann auch: Alles in Ordnung, der Baum ist gesund, kräftig und erhaltenswert. Das soll auch noch in einem offiziellen Protokoll festgehalten werden. Darin wird auch der Wurzelraum des Baumes genau dokumentiert, woran sich Fundamente und Keller des Neubaus anpassen müssen.

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Baumprüfung kostete 4000 Euro

Eventuell, so Helmut Racher, müsse auch noch das Erdreich im Bereich der Wurzeln durch nährstoffreichen Boden ersetzt werden. Sobald das offizielle Ergebnis der immerhin rund 4000 Euro teuren Baumprüfung vorliege, werde auch die Gehwegplanung in Angriff genommen. Eventuell werde man auch noch einen Bebauungsplan für das Gebiet aufstellen, damit die Planungen im Sinne der Gemeinde erfolgen, zumal das Grundstück Hauptstraße 4 im Sanierungsgebiet "Bubenreuth Nord – Alter Ort" liege.