Wieder Veranstaltungen auf Schloss Atzelsberg

11.6.2021, 16:45 Uhr
Idyllisches Ensemble: Das Schloss sowie die in Veranstaltungsorte verwandelte Scheune (rechts) und das Ex-Forsthaus.

© Harald Hofmann Idyllisches Ensemble: Das Schloss sowie die in Veranstaltungsorte verwandelte Scheune (rechts) und das Ex-Forsthaus.

"Zum Schloss Atzelsberg habe ich eine ganz besondere Beziehung - nicht nur, da ich hier auch regelmäßig vorbeifahre", sagt Andreas Kunst. Seine Werbeagentur war unter den ersten, die das Schloss nach der Renovierung 2005 für eine Hochzeitsmesse und Firmenveranstaltungen buchten. Nun wird Kunst dort regelmäßig für Veranstaltungen zuständig sein. Denn nach dem Rückzug von "Nägel Ideen und Events" ist der Forchheimer nun der neue Pächter des Schlosses.

Kunst ist in der Region kein Unbekannter. Er führt seit 25 Jahren eine Eventagentur und ist Inhaber der Volksbank-Eventhalle in Forchheim. "Wir freuen uns, dass wir mit Herrn Kunst einen erfahrenen Unternehmer aus der Veranstaltungsbranche gewinnen konnten", sagt Johann Schorr, Eigentümer des Schlosses Atzelsberg. Schorr erwarb das Schloss im Jahr 2004 von der Stadt Erlangen und sorgte damals umgehend für aufwendige Renovierungsarbeiten. In den vergangenen Jahren wurde das Gebäudeensemble erweitert und es entstanden mit der ehemaligen Scheune und dem Forsthaus Johanns zwei weitere Veranstaltungsorte. In den nächsten Wochen wird das Schloss renoviert und die Innenräume werden durch einen Kirchenmaler hochwertig gestaltet.

Beliebt für Familienfeiern

Johann Schorr, Eigentümer des Schlosses Atzelsberg. und der neue Pächter Andreas Kunst bereiten derzeit alles für den Neustart vor.

Johann Schorr, Eigentümer des Schlosses Atzelsberg. und der neue Pächter Andreas Kunst bereiten derzeit alles für den Neustart vor.

Bereits in den vergangenen Jahren war das Schloss ein beliebter Ort für Hochzeiten und Familienfeiern. Dass sich daran nichts ändern soll, macht der neue Pächter deutlich und plant zudem eine Hochzeitsmesse. Kunst: "Da hier auch standesamtliche Trauungen stattfinden dürfen, ist das Schloss eine ideale Hochzeitslocation."

Neben Firmenveranstaltungen und Tagungen sind aber auch kulturelle Veranstaltungen geplant. "Die Vielfalt der Gebäude lässt zahlreiche Veranstaltungsformate zu und die wunderbaren Gartenanlagen laden geradezu ein, Konzerte oder Lesungen stattfinden zu lassen", führt Kunst aus.

Erlangen stets treu geblieben

Auf die neuen Aufgaben freut sich Kunst noch aus einem anderen Grund: "Fast 15 Jahre hatten wir unsere Agenturräume in der Bismarckstraße in Erlangen und sind erst nach vielen vergeblichen Versuchen, in Erlangen zu bauen, nach Forchheim gezogen". Schweren Herzens, wie der Unternehmer unumwunden zugibt. Erlangen sei er aber stets treu geblieben und so freut es ihn, wieder "ein Stück näher in Richtung Heimat zu kommen".

Der "Akzente"-Markt auf Schloss Atzelsberg bot in der Vergangenheit stets viel schönes Grünes für die Gartenfreunde.

Der "Akzente"-Markt auf Schloss Atzelsberg bot in der Vergangenheit stets viel schönes Grünes für die Gartenfreunde. © Bernd Böhner

Schloss Atzelsberg kann auf eine lange und bewegte Geschichte zurückblicken: Im Dreißigjährigen Krieg wurden Atzelsberg und der Herrensitz ausgeplündert und niedergebrannt (1631/1632). Die rasch wechselnden Besitzer des 17. Jahrhunderts kämpften mühsam und oft vergeblich um den Wiederaufbau oder die Erhaltung des Gutes Atzelsberg und konnten kaum an eine Wiedererrichtung des Schlosses denken.

Das änderte sich erst, als der wohlhabende und zu großen Investitionen bereite Nürnberger Handelsmann Johann Conradt von Seutter im Januar 1705 das Gut Atzelsberg erwarb und die bäuerlichen Gebäude erneuerte und vermehrte.

Noch 1705 ließ er das barocke Schloss in seiner bis heute erhaltenen Form als dreigeschossigen, fast quadratischen Quaderbau mit dem abgesetzten Walmdach errichten. 1961 erwarb die Stadt Erlangen das auf Landkreis-Territorium liegende Schloss und das dazugehörige Grundstück.

Weil die Stadt die dringend notwendigen Investitionen zur Erhaltung des Gebäudes und zur Sicherheit seiner Besucher aber selbst nicht mehr aufbringen wollte, trennte sich Erlangen 2004 wieder von seiner Vorzeige-Immobilie.

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