Ranking

"Wir haben noch viel vor"

15.6.2021, 17:32 Uhr
Die Stadt Erlangen will  die installierte Leistung an Photovoltaik so schnell wie möglich verdoppeln.

© Patrick Pleul Die Stadt Erlangen will  die installierte Leistung an Photovoltaik so schnell wie möglich verdoppeln.

Frau Bock, Platz 11 unter 401 Landkreisen und kreisfreien Städten in Deutschland klingt eigentlich ganz gut. Müsste es aber nicht der Anspruch der Stadt Erlangen sein, die sich schließlich Klimaneutralität bis spätestens 2030 auf die Fahnen geschrieben hat, deutlich weiter vorne platziert zu sein?

Unser Beschluss, vor 2030 Klimaneutralität zu erreichen, und die Vorgabe, sich an das Pariser Klimaziel zu halten, erfordert konsequentes Handeln. Da haben wir noch viel vor. Und auch ohne das Ranking war klar, dass wir beispielsweise beim Ausbau von erneuerbaren Energien nachlegen müssen. Der Nachhaltigkeitsbericht der Stadt Erlangen oder auch die Studie „Klimaneutrales Erlangen - Erste Analysen“ zeigen das ganz deutlich. Insbesondere der Ausbau der Photovoltaik-Anlagen hat Potenzial, das wir derzeit noch nicht ausreichend nutzen. Doch wir arbeiten daran: Das bestehende Förderprogramm wurde für dieses Jahr vom Stadtrat aufgestockt, wir haben zum Ziel die installierte Leistung an Photovoltaik so schnell wie möglich zu verdoppeln und brauchen dabei die Unterstützung aller Erlangerinnen und Erlanger, der hiesigen Unternehmen und Institutionen. Je mehr und je schneller Photovoltaikanlagen auf Erlangens Dächer kommen, umso besser. Natürlich gehört zu einem klimaneutralen Erlangen wesentlich mehr. Das Ranking betrachtet nur vier Aspekte und nicht die ganze Palette an wichtigen Maßnahmen zur Erreichung der Klimaneutralität einer Stadt. Gerade im Bereich Mobilität zählt beispielsweise nicht nur die Ladeinfrastruktur einer Stadt, sondern die Attraktivität zu Fuß, mit dem Fahrrad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs zu sein.

Berücksichtigt wurde bei der Untersuchung auch die Anzahl kreativer Erfinder und grüner Patente. Erlangen rangiert hier bundesweit sogar auf Platz sechs. Macht Sie das ein wenig stolz?

Sabine Bock.   

Sabine Bock.   © Harald Sippel



Das ist natürlich toll, denn wir brauchen kreative Köpfe in diesem Bereich, um die Herausforderungen zu meistern. Deshalb bin ich sehr dankbar, dass es in unserer Stadt so viele Menschen gibt, die sich mit ihrem Wissen und ihrer Kreativität einbringen. Für mich stellt sich hier die Frage, wie wir dieses Potenzial nach Möglichkeit unterstützen und mit den Akteuren gezielter zusammenarbeiten können.

Einen Wermutstropfen gibt es aber dann doch: Erlangen liegt, nur auf Bayern bezogen, „nur“ auf Platz fünf und damit zwar vor München (Platz sechs) und Nürnberg (Platz acht), aber deutlich hinter der auch bundesweit erstplatzierten Stadt Fürth. Was machen die Fürther besser als die Erlanger?

Für mich ist es interessant zu sehen, was wir von anderen Städten lernen können, um schneller und besser unser gemeinsames Ziel der Klimaneutralität zu erreichen.
Ich freue mich darauf mit der Stadt Fürth in den Austausch zu gehen und hier Anregungen zu bekommen.

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