Wird Erlangen am Montag zum Shopping-Hotspot?

6.3.2021, 12:30 Uhr
Wird Erlangen am Montag zum Shopping-Hotspot?

© Erlangen Arcaden

Das jedoch auch nur mit geteilten Gefühlen, glaubt man Marius Lohrbach, Manager der Erlangen Arcaden. Stand Freitagmittag weiß der Unternehmer noch nicht, ob und unter welchen Voraussetzungen am Montag seine Mieter öffnen dürfen. "Es gibt die Signale, aber wir warten noch immer auf ein offizielles Papier", so Lohrbach.

Erst dann wird sich herausstellen, wieviele der rund 120 Läden in den Arcaden tatsächlich öffnen werden und "ob vielleicht weitere sagen: Wir machen überhaupt nicht mehr auf". Durch Kurzarbeit und Einlagerungen sei es nicht für alle Läden möglich, so kurzfristig zu reagieren. "Wir haben uns da sicher eine verlässlichere Rückkehr gewünscht. Meine Rückmeldung ist aber, dass der überwiegende Teil bereit steht, spätestens am Dienstag wieder Kunden zu empfangen."

Über ein digitales System können die Arcaden sehen, wieviele Menschen sich im Gebäude aufhalten. "Hier kann es passieren, dass wir vorübergehend die Türen schließen müssen." Denn die Arcaden erwarten durchaus einen größeren Andrang, wenngleich Lohrbach bei aller Freude über Umsätze auch appelliert: "Wir hoffen, dass die Menschen vernünftig mit der gewonnenen Freiheit umgehen und überlegen, ob es sinnvoll ist, aus allerlei Landkreisen jetzt nach Erlangen zu strömen. Und dass die Erlanger, so sehr wir uns über ihren Besuch freuen, auch die Randzeiten nutzen und nicht alle mittags kommen."

Bei Mode-Eisert in der Hauptstraße ist man schon in freudiger Erwartung auf den Montag. "Da ich eine hoffnungslose Optimistin bin", sagt Geschäftsführerin Anja Menapace, "habe ich vergangenen Mittwoch bis in die Nacht gehofft und gefiebert und konnte nach der Verkündung der neuesten Änderungen vor Aufregung, vorsichtiger Freude und Bangen gar nicht mehr schlafen."

Positiv und fleißig

Dieser Zustand habe sich bis jetzt nicht wirklich verändert, sagt sie weiter, "da wir noch immer kein endgültiges ,go‘ haben". Menapace weiter: "Aber wir bleiben weiterhin positiv und sind fleißig am Räumen und Vorbereiten um unsere lieben Kundinnen und Kunden am Montag wieder persönlich begrüßen zu dürfen – selbstverständlich unter allen vorgeschriebenen Hygienebedingungen."

Auch Erlangens Wirtschaftsreferent Konrad Beugel hat Sorge um den angesprochenen "Shopping-Tourismus". Aber: "Für den Erlanger Einzelhandel ist das nach so langer Wartezeit das ersehnte Signal." Dass offensichtlich begierig aufgenommen wird. Trotz aller Unsicherheit hat zum Beispiel Galeria Kaufhof in der Nürnberger Straße am Freitag angekündigt, am Montag zu öffnen. 

Beugel weiter: "Bei aller Abwägung sehe ich es trotzdem positiv, denn zum einen glaube ich an zwei Dinge: Erstens werden die Kunden trotzdem jetzt nicht in Scharen in die Städte und Läden strömen, zweitens glaube ich dass die Infektionen weniger am Arbeitsplatz und in den Läden entstehen, sondern eher durch unvorsichtige Kontakte im privaten Bereich. Zudem vertraue ich auf die Vernunft und Qualität der Hygienekonzepte unserer Erlanger Einzelhändler."

Die beschlossene Öffnungsstrategie in der Corona-Krise ist für Citymanager Christian Frank nicht der erwartete große Wurf für den Einzelhandel und die Gastronomie. "Ich sehe wenig Licht und viel Schatten", sagt Frank. Viele Fragen seien ungeklärt. Allerdings gäbe es auch Perspektiven. Frank blickt wie OB und Wirtschaftsreferent skeptisch auf einen möglichen Kunden-Ansturm am Montag. "Davor warne ich. Andererseits bin ich natürlich froh, dass Erlangen aktuell zumindest die Möglichkeiten erhält, den Handel zu öffnen."

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