Wo gibt es Nürnbergs beste Lebkuchen?

9.12.2020, 13:46 Uhr
Die "Lebkuchen-Tasting-Box" beim Parkplatzverkauf: Hinten von links nach rechts stehen Martin Förster, Johannes Reinisch und Tino Zepeck und vorne Alexander Beer, Sophia Jungmann und Guilia De Monte.

© Friedrich und Elise Die "Lebkuchen-Tasting-Box" beim Parkplatzverkauf: Hinten von links nach rechts stehen Martin Förster, Johannes Reinisch und Tino Zepeck und vorne Alexander Beer, Sophia Jungmann und Guilia De Monte.

Welcher Lebkuchen ihr am besten schmeckt, kann Sophia Jungmann natürlich nicht verraten. Schließlich sollen ihre Kunden genau das selbst herausfinden. "Ich finde sie alle richtig gut", sagt die 25-Jährige.

Lebkuchen aus lokalen Familienbetrieben

Sechs Studenten der Uni Erlangen-Nürnberg haben eine "Lebkuchen-Tasting-Box" entwickelt – zum Probieren, Verkosten und Bewerten. Fünf Nürnberger Lebküchnereien machen mit. "Uns war wichtig, dass es lokale Familienbetriebe sind, die noch selbst vor Ort produzieren." Mit dabei sind die Lebküchnereien Gstatter, Woitinek und Mirus, sowie die Bäckereien Kugler und Döllner.


Das waren die Gewinner des "5-Euro-Business"-Wettbewerbs 2019


Fünf Schokoladen-Lebkuchen sind in der Schachtel, dazu ein selbstgeschriebenes Märchen "für die Magie vor Weihnachten" und eine Anleitung, wie die Verkostung ablaufen kann – damit jeder seinen Lieblingslebkuchen findet.

Die Idee ist beim Wettbewerb "Fünf-Euro-Business" entstanden, den das Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft seit 20 Jahren veranstaltet. Dabei treten Studenten an, um mit einem symbolischen Startkapital von fünf Euro in nur zehn Wochen ein Unternehmen aufzubauen. Sie lernen, wie sie einen Businessplan schreiben und besuchen begleitende Seminare zu Themen wie Projektmanagement, Marketing und Recht.

Vertrieb über selbst aufgebauten Online-Shop

Dazu bekommt jede Gruppe einen Wirtschaftspaten aus einem regionalen Betrieb an die Seite gestellt, der hilft und berät. Am Ende bewertet eine Jury, welches Team sich und sein Produkt am besten auf den Markt gebracht hat.

Fast 70 Lebkuchen-Boxen haben Jungmann und ihre Kollegen in der ersten Woche bereits verkauft. Sie vertreiben sie in ihrem selbst aufgebauten Online-Shop, in kleinen Läden in der Region und bei Verkaufsaktionen wie am Samstag auf dem Parkplatz eines Erlanger Baumarkts. "Da helfen wir alle zusammen", erklärt die Studentin.


Der große Test: Wo gibt's Nürnbergs beste Lebkuchen?


Ansonsten haben sie die Arbeit aufgeteilt. Alexander Beer ist für vor allem für Buchhaltung und Versand zuständig. Martin Förster und Johannes Reinisch kümmern sich um Webseite und Verkauf. Gulia De Monte betreut den Auftritt in den Sozialen Medien. Tino Zepeck und Sophia Jungmann kümmern sich um die Händler und Kundenbetreuung.

Dabei studiert Jungmann eigentlich in Erlangen Medizin im vierten Semester. Die anderen sind für Wirtschaftsingenieurwesen eingeschrieben, Wirtschaftswissenschaften und zwei im Maschinenbau. "Wir ergänzen uns total gut", sagt Jungmann. Ziel des Wettbewerbs ist es auch, unterschiedliche Disziplinen zusammenzubringen. Jeder kann mitmachen.

"Ich habe im Newsletter der Uni davon gelesen und mir einfach mal den Infoabend angeschaut", erzählt die Studentin. "Ich dachte, das wäre mal etwas anderes als nur immer von Medizin zu hören und zu lesen." Wegen Corona hat sie gerade auch mehr Zeit als sonst. "Es macht total Spaß, sich mit den anderen auszutauschen und auf ganz neue Gedanken zu kommen."

Zuerst wollten sie einen Rucksack aus Holz gestalten oder eine Art Speichelauffänger für Elektrische Zahnbürsten. "Aber das war einfach zu aufwändig für die kurze Zeit." Deshalb also Lebkuchen. "Das passt in die Vorweihnachtszeit, Verkostungen sind zur Zeit im Trend und mit Lebkuchen gab es das noch nicht."

Wichtig war es, Bäckereien zu finden, die ihre Lebkuchen einzeln verpacken. "Die meisten fanden unsere Idee sofort super", erzählt Jungmann. "Einige hatten aber auch so schon genug zu tun." Corona bremst das Geschäft nicht. Die Team-Treffen mussten allerdings alle online stattfinden.

"Friedrich und Elise GbR" haben die Studenten ihr junges Unternehmen getauft. "Friedrich wegen unserer Friedrich-Alexander-Universität und Elise wegen den Lebkuchen." Alles weitere erzählt das Märchen in der Kiste.

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