Wo in Erlangen und Umgebung Abkühlung möglich ist

3.7.2015, 16:56 Uhr
Wo in Erlangen und Umgebung Abkühlung möglich ist

Der bekannteste Badesee Erlangens ist wohl der Dechsendorfer Weiher. Doch dieser macht der Stadt seit Jahren Probleme. Auch im Moment ist baustellenbedingt „zu wenig Wasser zum Baden“ im See, sagt Reiner Baum, Gewässerexperte des Erlanger Umweltamts. Die Badestellen werden nicht beaufsichtigt; Baden erfolgt auf eigene Gefahr. Das Ufer ist von Sumpfpflanzen stark zugewachsen und Schilder weisen auf eine erste Blaualgenblüte hin. Baum bestätigt den erneuten Algenbefall des Großen Bischofsweihers. Dem Grillen, Spazierengehen und Picknicken steht aber nichts im Weg, auch der Kiosk hat geöffnet.

Wirklich baden kann man dort nicht, aber für kleine Wasserratten bietet der Wasserspielplatz am Steg an der Bleiche in der Schwabachanlage eine willkommene Erfrischung. Neben dem künstlichen Bachlauf befindet sich eine Liegewiese mit verschiedenen Spielgeräten, die zum Toben und Abkühlen einladen. Umweltexperte Baum glaubt aber nicht, dass die Wasserqualität „regelmäßig überprüft wird“. Er warnt vor möglichen Keimen im Wasser.

Auf eigene Gefahr

Beim Angersee, besser bekannt als „Baiersdorfer Weiher“, handelt es sich laut Edmund Mauser vom Ordnungsamt Baiersdorf zwar offiziell „nicht um einen Badesee“, bei den aktuellen Temperaturen sind trotzdem „bestimmt mehr als 100 Besucher am Tag“ im Wasser. „Die Stadt duldet das Baden auf eigene Gefahr“. Am Westufer befinden sich großzügige Liegeflächen und ein kleiner Sandstrand, am nördlichen Ende können FKK-ler abgeschirmt das kühle Nass genießen. Lagerfeuer, Grillen, Campen und Tiere sind verboten, Bootfahren, Surfen und Segeln ebenso. Regelmäßige Kontrollen zeigen, dass der Weiher eine gute Wasserqualität aufweist und nicht von Algen befallen ist, berichtet Mauser.

Wo in Erlangen und Umgebung Abkühlung möglich ist

Oft wird er als „Geheimtipp“ empfohlen: der „Oberndorfer“. Dass es sich hier um ein verpachtetes Privatgewässer handelt, und die Eigentümerin Doris Reck-Hartmann „über Badegäste nicht beglückt“ ist, wissen die meisten nicht. „Wenn der Badebetrieb so weitergeht, bauen wir einen Zaun rum — fertig“, sagt Reck-Hartmann von der angrenzenden „Fischküche Reck“. „Wir wollen nicht der Buhmann sein, aber wenn was passiert, bin ich dran.“ Weder die Wasserqualität des Weihers wird überprüft, noch gibt es Liegewiesen, Parkplätze und eine Müllentsorgung. „Die Leute liegen auf den Äckern der Bauern oder im Garten des Gasthauses“, berichtet die Eigentümerin.

„Stinknormaler Baggersee“

Anders sieht die Situation am Baggersee in Kleinsendelbach aus. Ein Badesee ist der zwar offiziell nicht, „Badegäste werden von der Gemeinde geduldet“, sagt Christine Fleischmann, Leiterin des Gesundheitsamts. Der See gehört seit 2011 zu den EU-Badegewässern, die Wasserqualität ist ausgezeichnet, bei diesjährigen Messungen gab es keinerlei Beanstandungen und „Blaualgen haben wir übrigens gar nicht“, berichtet Fleischmann. Das Baden ist nur im Bereich des Sandstrandes im Südwesten erlaubt, im Norden befindet sich ein Naturschutzgebiet. Es gibt weder Kiosk noch Toilette, ein „stinknormaler Baggersee“ also. „Nur mit dem Müll der Besucher gibt es immer wieder Probleme.“

Wo in Erlangen und Umgebung Abkühlung möglich ist

© Fotos: Harald Sippel

Die Tongrube Marloffstein ist ebenfalls ein beliebter Anlaufpunkt für Ausflügler. Das Gelände ist allerdings Privatgrund und steht teilweise unter Naturschutz. An diesen Stellen herrscht Zutrittsverbot, aber „die Leute halten sich absolut nicht daran“, schimpft Naturschutzwart Willfried Schwarz. Rechtlich ist Baden verboten, aber „die Nutzung wird toleriert“, so Christian Eichhorn, einer der Eigentümer. Da die Grube nur durch Niederschläge befüllt wird, ist der Wasserspiegel durch hohe Verdunstung sehr niedrig. „Es fehlt bis zu einem Meter Wasser. An vielen Stellen kann man nur waten“, berichtet Schwarz. Über die Wasserqualität ist ihm nichts bekannt, Kontrollen werden keine durchgeführt.

Nicht nur Seen sind im Sommer ein beliebtes Ausflugsziel, auch Freibäder sind ein Besuchermagnet. Im 2010 sanierten Röthelheimbad im Stadtsüden , ist für Groß und Klein das Richtige dabei. Ein überdachter Kinderbereich mit Planschbecken; Schiffchenkanal und Wasserspritze sowie ein schattiger Spielplatz bieten Spaß und Abkühlung für kleine Wasserfreunde. Für die Älteren gibt es ein Nichtschwimmerbecken mit Sprudeldüsen, Strömungskanal und Rutsche, sowie ein Schwimmerbecken. Für Sportler stehen Tischtennisplatten, ein Kickertisch und ein Beachvolleyballfeld zur Verfügung; ein Kiosk bietet Snacks für zwischendurch. Geöffnet ist das Bad wochentags von 6.30 Uhr bis 20 Uhr, am Wochenende von 8 Uhr bis 20 Uhr. Kassenschluss ist eine Stunde vor Schließung, der Eintritt beträgt 4 Euro für Erwachsene und 1,80 Euro für Schüler.

„Im Gegensatz zu den städtischen Bädern deutlich weniger überlaufen“ ist, laut Bürgermeister Heinz Richter, das Freibad Neunkirchen. Besucher können von 11 Uhr bis 19 Uhr vor der Hitze in ein Schwimmer-, Nichtschwimmer- und Planschbecken flüchten. Kinder und Jugendliche zahlen einen Euro, Erwachsene zwei Euro Eintritt. Nach der Saison 2016 ist eine Sanierung der Becken und Liegewiesen geplant, berichtet Richter.

Mit Blick auf das weiße Schloss und die Matthäus-Kirche können sich Besucher im 25 Meter Schwimmerbecken, im Erlebnisbecken mit Strömungskanal, im Springer- oder im Kinderbecken des Schlossbad Heroldsberg abkühlen. Auch eine Rutsche, ein Spielplatz und ein neuer Kiosk verhelfen zu entspannten Stunden. Geöffnet hat das Bad von 9 Uhr bis 20 Uhr, an den Frühschwimmertagen Dienstag und Donnerstag bereits um 7 Uhr. Der Eintritt kostet 3,50 Euro für Erwachsene und 1,50 Euro für Kinder und Schüler.

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