Ziel ist eine lebendige Erlanger Altstadt

ERLANGEN - Unter diesem Titel veranstaltete "Nachhaltigkeit trifft Altstadt", das Klimaschutzprojekt des Lesecafés in der Altstadtmarktpassage, am Dienstag einen digitalen Altstadttreff. Die EN sprachen darüber mit der Initiatorin der Veranstaltung Tina Prietz.

Frau Prietz, in der Vergangenheit hat es zahlreiche Veranstaltungen zur Zukunft der Altstadt gegeben. Wozu jetzt noch einen digitalen Altstadtreff und was wollen Sie anders als andere Initiativen machen?

Ihre Frage trifft genau den wunden Punkt: Es gab schon viele Veranstaltungen, und es gibt auch viele Initiativen, die sich mit der Situation in der Altstadt beschäftigen. Denn: Die Erlanger Altstadt könnte ein Juwel sein. Doch seit Jahren stirbt sie vor sich hin. Immer neue Initiativen melden sich mit ihren Ideen zu Wort, doch jede für sich kann nicht viel bewegen. Wir wollen die schon bestehenden Initiativen zusammenbringen und vernetzen und dazu einladen, die Kräfte zu bündeln. Im Nachhaltigkeitsbeirat repräsentieren wir als Lesecafé das Ziel Nachhaltige Städte und Kommunen, wir sehen es als unsere Aufgabe an, in diesem Sinne für die Altstadt aktiv zu werden.

Für die Altstadt ist es bereits fünf nach zwölf. Braucht es da nicht eher Taten als sich zu vernetzen?

Richtig – es ist schon lange Zeit zu handeln. Deshalb wollen wir nicht abwarten, bis Corona vorbei ist oder die Stadt ein Gesamtkonzept für die Altstadt ausgearbeitet hat. Wir möchten dazu beitragen, dass ein Netzwerk für die Altstadt entsteht, das etwas bewirken kann. 

© Patrick Nietfeld

Es gibt sicher einige Ziele, die von allen Akteuren geteilt werden, und für die kann man gemeinsam mehr erreichen.

Haben Sie persönlich eine Vision der Altstadt der Zukunft und wie sieht diese aus?

"Nachhaltigkeit trifft Altstadt" tritt für eine lebendige und nachhaltige Altstadt ein – wie der Name schon sagt. In der Erlanger Altstadt vollzieht sich gerade ein Wandel, der andere Werte als den Konsum in den Mittelpunkt stellen muss: eine Kombination von Wohnen, Kunst, Kultur, Bildung, Grün, öffentlichem Raum mit hoher Aufenthaltsqualität und auch attraktivem nachhaltigem Handel, das könnte aus meiner Sicht die Altstadt zu einem zukunftsfähigen lebens- und liebenswerten Quartier machen. Mit der heutigen Veranstaltung möchten wir jedoch nicht die Richtung vorgeben, sondern die Initiativen mit ihren vielfältigen Ideen zu Wort kommen lassen.