Zugang zum Eltersdorfer S-Bahn-Stopp kommt

16.3.2017, 06:00 Uhr
Zugang zum Eltersdorfer S-Bahn-Stopp kommt

© Klaus-Dieter Schreiter

Die Bahn hatte sich bislang geweigert, den Zugang zu realisieren, obwohl er in den Planfeststellungsunterlagen vorgesehen ist.

"Technisch möglich, rasch realisierbar und sinnvoll" sei der Südzugang zum Mittelbahnsteig des Eltersdorfer S-Bahn-Halts, stellte der Bayerische Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann während eines Ortstermins unmissverständlich fest.

Die Bayerische Eisenbahngesellschaft habe diesen Zugang offenbar nicht bestellt, darum sei er nicht gebaut worden, meinte Herrmann. Weil der Siedlungsschwerpunkt von Eltersdorf aber im Süden liege, sei der Südzugang zweckmäßig. Für die meisten Nutzer der S-Bahn sei es der schnellere Weg zum Bahnsteig, das würde die Attraktivität steigern.

Beim Bau der Unterführung Flurstraße und des neuen S-Bahn-Halts hätte die südliche Treppe hinauf zum Bahnsteig eigentlich gleich mit gebaut werden können. Das aber ist nicht geschehen, und die Bahn weigerte sich bislang beharrlich, den Zugang nachträglich herzustellen. Sie hält den Südzugang für nicht erforderlich, weil ihrer Meinung nach der Bahnsteig von der Weinstraße her ausreichend erschlossen ist und es keine erkennbaren Gefährdungen für die Fahrgäste gibt. Nach umfangreichem Schriftverkehr wurde der Stadt sogar mitgeteilt, dass erwogen wird, den Verzicht auf den Südzugang nachträglich zu legitimieren, indem bei dem zuständigen Eisenbahnbundesamt ein Planänderungsverfahren beantragt wird. Daraufhin hatte Oberbürgermeister Florian Janik sowohl die hiesigen Bundestagsabgeordneten als auch den Bayerischen Innenminister um Unterstützung gebeten.

Freistaat und Bahn reden

Das hat offenbar gefruchtet, denn während des Ortstermins, an dem neben dem Ortsbeirat auch zahlreiche Bürger sowie Staatssekretär Stefan Müller (CSU) und die SPD-Bundestagsabgeordnete Martina Stamm-Fibich teilnahmen, hat Herrmann die anwesenden Bahnmitarbeiter in die Pflicht genommen und deutlich gemacht: "Wir wollen diesen Zugang". Bahn-Projektleiter Olaf Drescher erläuterte, dass es zwar möglich sei, den Zugang nachträglich zu bauen, dass es jedoch rund eine Million Euro kosten würde. Hätte man den Zugang gleich mit gebaut, wäre es um ein Vielfaches billiger geworden.

Freistaat und Bahn müssten sich darüber unterhalten, wer diese Kosten trägt, sagte Herrmann. Für Oberbürgermeister Florian Janik war das offenbar nicht deutlich genug. Er fragte wegen der Kostenübernahme noch einmal nach, was Herrmann dazu veranlasste zu sagen: "Das ist unser Bier, das klären wir in München, Sie müssen keine Sorgen haben, dass da Kosten auf die Stadt zukommen". Für diese deutliche Aussage gab es kräftigen Beifall von den Teilnehmern am Ortstermin. Herrmann wanderte dann noch mit dem gesamten Tross die rund 500 Meter von der Unterführung Flurstraße zum Zugang Weinstraße, um sich auf dem Bahnsteig die Situation erläutern zu lassen.

Realisiert werden soll der Südzugang gleichzeitig mit dem Bau des Verschwenks durch das Knoblauchsland, sofern das Bundesverwaltungsgericht die Fürther Klage dagegen abweist. Projektleiter Drescher und Innen- und Verkehrsminister Herrmann waren sich aber einig, dass der Zugang auch dann innerhalb von zwei Jahren gebaut wird, wenn der Verschwenk nicht kommen sollte.

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