Erotische Bilder im Netz: Polizei Oberpfalz warnt vor Sexting

10.8.2020, 14:58 Uhr

Sexting wird immer mehr zu einem Grundbestandteil junger Beziehungen. Das erotische Schreiben mit dem Partner beinhaltet auch hin und wieder das Versenden von Nacktbildern. Doch welche Konsequenzen diese und vor allem das Weiterversenden der Fotos haben, dem sind sich die wenigsten Jugendlichen im Moment des Verschickens bewusst.

Die Polizei Oberpfalz warnt vor den erotischen Selbstaufnahmen: "Ist das Foto erst einmal verschickt, kann es nicht mehr zurückgeholt werden. Viele der Betroffenen würden sich aber genau das nach ein paar Monaten wünschen, wenn es zu Streitereien zwischen den Freunden oder zum Bruch der Beziehung kommt!"

Polizei warnt vor Konsequenzen

Häufiger Streitpunkt beim Sexting ist eben dieser Missbrauch der Bilder. Wenn die Fotos zur Belustigung oder aus Rache weiterverschickt werden, dann stellt bereits dies eine Straftat dar. Die Polizei betont, dass hierbei Verstöße gegen das Recht am eigenen Bild nach dem Kunsturhebergesetz, oder die Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen nach dem Strafgesetzbuch im Raum stünden.

Wenn die Personen auf den Bildern minderjährig sind, ist die Rechtslage noch schärfer. "Besonders schwerwiegend wird die Handlung dann, wenn Bilder von halbnackten oder nackten Kindern erhalten und verbreitet werden.", mahnt die Polizei Oberpfalz. Denn hier drohen nach §184b des Strafgesetzbuchs Geld- oder sogar Freiheitsstrafen.

Sexting voll im Trend

Das Polizeipräsidium Oberpfalz berichtet von knapp 150 solcher Taten im Jahr 2019. Dies sei fast ein Drittel mehr als im Vorjahr und die Tendenz sei steigend. Zwar läge die Aufklärungsquote sehr hoch, doch der Missbrauch solcher Aufnahmen trifft die Opfer hart. "Letztlich steckt immer eine betroffene, stark verunsicherte, in ihrem Selbstwertgefühl verletzte und meistens sehr junge Person dahinter", beschreibt die Polizei.

Betroffenen wird empfohlen, sich an eine Vertrauensperson, oder eine Beratungsstelle wie die Nummer gegen Kummer oder die Virtuelle Beratungsstelle der BKE im Internet zu wenden. Eltern rät die Polizei, ihre Kinder über die Gefahren des Sexting aufzuklären und selbst als Vorbild bei der Internetnutzung zu sein.

Weitere Informationen für Jugendliche gibt es unter www.handysektor.de, www.juuuport.de, www.bke-jugendberatung.de oder www.polizei-beratung.de.