Omikron breitet sich aus

Erste Kreise in Bayern nehmen Kurs auf 1000er-Inzidenz: So ist die Lage in Franken

17.1.2022, 09:34 Uhr
Während die Lage in Franken etwas entspannter ist, schimmert der Süden Bayerns in der Infektionskarte des RKI pink - dort sind die Zahlen deutlich höher. 

© Tobi Lang Während die Lage in Franken etwas entspannter ist, schimmert der Süden Bayerns in der Infektionskarte des RKI pink - dort sind die Zahlen deutlich höher. 

528,2. Nie gab das Robert-Koch-Institut (RKI) eine höhere Sieben-Tage-Inzidenz für Deutschland an. Innerhalb eines Tages meldeten Gesundheitsämter von Kiel bis in den tiefsten Süden Bayerns über 34.000 Neuinfektionen. Die wohl deutlich ansteckendere Omikron-Variante, warnen Experten, breitet sich aus. Auch im Freistaat.

Dort liegt die Inzidenz mit 551 aktuell leicht über dem Bundesdurchschnitt. Gleich mehrere Städte und Landkreise aber scheren aus. Etwa die Landeshauptstadt München, dort liegt der Wert bei aktuell 859, Ingolstadt bei 866 und Ebersberg bei 826. Oberbayern, das geht aus den Daten des RKI hervor, ist aktuell der Corona-Hotspot im Freistaat. Nirgendwo sind die Infektionszahlen höher. Immerhin: Die Krankenhausauslastung sinkt seit Tagen, die Lage auf den Intensivstationen entspannt sich zumindest etwas.

So ist die Corona-Lage in Bayern

Bayern hat, wenn es um die Sieben-Tage-Inzidenz geht, ein Nord-Süd-Gefälle. Für Franken weist das RKI im Schnitt deutlich geringere Werte aus. Während die Inzidenz in Oberbayern bei rund 688 liegt, kommt Unterfranken auf 491, Mittelfranken auf 416 und Oberfranken sogar auf nur 356 - der Regierungsbezirk ist damit Spitzenreiter im Freistaat. Nahezu alle Landkreise im Norden Bayerns liegen bei der Sieben-Tage-Inzidenz unter 500 - mit wenigen Ausnahmen. Der Landkreis Erlangen-Höchstadt liegt aktuell bei 523, die Stadt Erlangen sogar bei 614. Für Nürnberg nennt das RKI eine Sieben-Tage-Inzidenz von 429 - tatsächlich ist der Wert aber wohl höher. Am Montag meldete das zuständige Gesundheitsamt keine Fälle an die Bundesbehörden. Warum, ist unklar.

Gerade im Süden Bayerns kratzen einige Landkreise und Städte an der Inzidenzgrenze von 1000. Eigentlich, so sieht es die Infektionsschutzmaßnahmenverordnung vor, müssten dort beim Überschreiten des Wertes Restaurants schließen, ganze Regionen würden in einen Quasi-Lockdown müssen. Die sogenannte Hotspot-Regel ist aktuell aber ausgesetzt - womöglich schafft das Kabinett sie noch am Montag komplett ab.

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