Kontaktnachverfolgung startet

Erster Affenpocken-Fall in Bayern: So geht es dem Patienten

21.5.2022, 12:40 Uhr
So sehen die Hautläsionen bei Patienten aus, bei denen Affenpocken nachgewiesen wurden.

© UKHSA/dpa So sehen die Hautläsionen bei Patienten aus, bei denen Affenpocken nachgewiesen wurden.

Dem ersten Affenpocken-Patienten in Deutschland geht es den Umständen entsprechend gut. Das hat die Genom-Analyse des Erregers am Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr ergeben, wie das bayerische Gesundheitsministerium am Samstag mitteilte. Das allgemeine Infektionsrisiko für die Bevölkerung werde vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) derzeit als gering erachtet.

Der aus Brasilien stammende Münchner Patient ist laut Robert Koch-Institut der erste Affenpocken-Fall in Deutschland. Die häufiger zu schweren Erkrankungen führende zentralafrikanische Virusvariante ist bei den derzeit in Europa bekannt gewordenen Fällen bislang nicht beobachtet worden. Der 26 Jahre alte Mann hatte sich selbstständig zur medizinischen Untersuchung begeben. Er wird im Schwabinger Klinikum in einem isolierten Zimmer behandelt.

NRW startet Kontaktnachverfolgung

In Nordrhein-Westfalen liegen nach Angaben des Landesgesundheitsministeriums Hinweise "auf mögliche Kontakte von Personen mit dem Affenpockenvirus" vor. Diesen Hinweisen werde nachgegangen, sagte ein Sprecher des Ministeriums am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Das Landeszentrum für Gesundheit stehe in engem Austausch mit dem Ständigen Arbeitskreis der Kompetenz- und Behandlungszentren für Krankheiten durch hochpathogene Erreger.

"Die Situation wird genau beobachtet; die Ärzte sowie die Gesundheitsämter werden um verstärkte Wachsamkeit gebeten", ergänzte der Ministeriumssprecher. Eine Gefährdung für die Gesundheit der breiten Bevölkerung in Deutschland werde nach derzeitigen Erkenntnissen vom Robert Koch-Institut als gering eingeschätzt.