Essen in Corona-Zeiten: YouTuber finden in Automaten eine Alternative

28.12.2020, 14:01 Uhr
Essen in Corona-Zeiten: YouTuber finden in Automaten eine Alternative

© Facebook Bonvivant Journal

Die Corona-Pandemie bedeutete auch für Phil Klausen und Fabio Güttinger ein Problem. Normalerweise testen sie Restaurants - vor allem in Franken, filmen sich gegenseitig dabei, wie sie Essen und Getränke probieren und laden die Videos auf ihrem Kanal "Bonvivant Journal" auf Youtube hoch. Nach dem Beginn des harten Lockdown mussten die beiden sich etwas anderes ausdenken. "Wir wollten den Leuten etwas Neues, etwas Anderes zeigen", sagt Klausen im Gespräch mit nordbayern.de.

Schon zuvor ist er einige der Automaten bereits privat angefahren und holt sich dort regelmäßig Produkte direkt vom Erzeuger. Andere haben Klausen und Güttinger durch Zufall entdeckt oder sind im Internet fündig geworden.

Viele Automaten wurden erst in Corona-Zeiten aufgestellt wie beispielsweise die von Familie Böcklein. Normalerweise liefert die Familie Gemüse für die Gastronomie, was aktuell natürlich wegfällt. Das wird nun durch den Verkauf über die Automaten ersetzt. "Das haben auch mehrere so gemacht", erklärt Klausen. Vielleicht halten sich viele dieser Automaten auch nach Corona.

Direkt vom Erzeuger

"Es ist eine schreckliche Zeit für Bonvivants", beginnt Phil Klausen das etwas andere Video mit dem Titel "Burger aus dem Automat?! - Automaten Tour 2020", eine Alternative zum Restaurants haben die beiden fränkischen Feinschmecker in den Automaten aber nun eben gefunden.

Die Automaten sind aber keine Erfindung der Corona-Pandemie, "manche haben das aber eben auch von Anfang an gemacht". Die Rosa Kuh zum Beispiel, bei der die beiden ihre Tour beginnen. "Die ist das gleich großspurig gefahren" und hat fast schon eine Art "Automaten-Imperium" aufgebaut. Angefangen hat die Rosa Kuh damit, eigene Milch aus dem Automaten anzubieten, inzwischen gibt es aber auch Jogurt und Eis aber auch Honig, Wurstwaren, Eier und vieles mehr.

Das Schöne an den Automaten ist, meint Klausen, dass "man sich die Produkte direkt vom Erzeuger ziehen kann". Regional wissen die Leute auch Bescheid, dass es die Automaten gibt, ist man auch bereit, einen kleines Stück Weg zurückzulegen, kann man sich im Internet informieren. Sucht man beispielsweise nach "Milchtankstellen in Franken", wird man schnell fündig, sogar bei Google Maps kann man nachschauen.

Automaten für die Zukunft?

"Das ganze Thema mit Automaten wird bei uns in Deutschland aber noch sehr stiefmütterlich behandelt", sagt Klausen bedauernd und nennt Japan als Beispiel, wo Automaten offenbar schon ganz normal zum Stadtbild gehören. "Da stehen überall Automaten rum!" Klausen ist auf jeden Fall ein Fan des Konzepts: "Ich find's cool, ich hab da 24 Stunden die Möglichkeit, mir coole Produkte zu ziehen."

Aber natürlich ist es auch nicht so leicht, sich einen Automaten zu besorgen. "Das ist schwer und teuer, so einen Automaten stellt man sich nicht mal eben auf den Hof", schließlich muss der auch gewartet werden - und anfällig sind sie ebenfalls. Dennoch könnten einige Automaten auch nach der Corona-Zeit weiterbestehen.

Die beiden Bonvivants wollen sich auf jeden Fall weiter mit den Automaten beschäftigen, vielleicht sogar mit dem von Alexander Herrmann, der für eine begrenzte Zeit aufgestellt wurde. Kontaktiert haben sie ihn schon, ob es klappt, ist aber noch nicht sicher. Aber ob es nun der Automat von Alexander Herrmann ist oder der eines regionalen Bauern, einen zweiten Teil des Videos soll es auf jeden Fall geben.

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