"Europa auch in fränkischem Interesse"

20.5.2019, 09:53 Uhr

© Peter Müller

"Rechtspopulisten und Pseudopatrioten, die das Europäische Parlament abschaffen wollen, verkaufen unser Land", so der Parlamentarische Staatssekretär bei der Bundesministerin der Verteidigung.

Silberhorn prangerte auch "sozialistische Hirngespinste" an, wie sie derzeit in der SPD kursierten. So würden manche "das gescheiterte Geschäftsmodell DDR predigen" und zudem übersehen, dass "nur mit Leistungsbereitschaft auch der soziale Standard möglich ist", so der stellvertretende Bezirksvorsitzende der CSU-Oberfranken.

Ein klares Bekenntnis zum Eigentum enthielten alle Reden. "Mit absurden Ideen wie Enteignung und Verstaatlichung, wie dies manche linke Heißsporne fordern, kann man das Land nicht voranbringen", meinte zum Beispiel Innenminister Joachim Herrmann. Die Soziale Marktwirtschaft habe ein hohes Maß an sozialer Sicherheit und den größten Wohlstand aller Zeiten gebracht.

Schnittstelle der fränkischen Bezirke

Ort des Geschehens war wieder der "Drei-Franken-Stein" an der Schnittstelle der drei fränkischen Bezirke und den Gemarkungen Burghaslach, Schlüsselfeld und Geiselwird. Es lag an Johannes Krapp, dem Ersten Bürgermeister der Stadt Schlüsselfeld, die anwesenden Mandatsträger aller politischen Ebenen zu begrüßen. Gekommen waren neben Bezirks- und Landräten zahlreiche Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, Bundesminister a.D. Christian Schmidt, amtierende und ehemalige Landtagsabgeordnete, wie Dr. Otto Hünnerkopf und dessen Nachfolgerin Barbara Becker, Hans Herold und Holger Dremel. Erstmals in dieser Runde begrüßte er mit Judith Gerlach die Bayerische Staatsministerin für Digitales.

Krapp dankte Pfarrer Johannes Kestler und Diakon Hans Scherbaum, beide aus Aschbach, für die geistlichen und besinnlichen Worte, sowie Kapellmeisterin Angelika Stefan-Ebert von der Kirchenmusik Reichmannsdorf, die für den musikalischen Rahmen sorgten. Das Lied der Franken, die "fränkische Landeshymne" durfte dabei natürlich nicht fehlen. Kräftig mitgesungen wurde auch bei der "Bayern-Hymne" und beim Lied der Deutschen, dessen geforderte Abschaffung seitens eines linken Ministerpräsidenten allseits heftigst kritisiert wurde. Während die beiden Geistlichen den vor vierzig Jahren als Symbol für Gemeinsamkeit aufgestellten Drei-Franken-Stein mit einem Europa verglichen, welches „verbindet, aber auch Eigenständigkeit lässt“, nannte Judith Gerlach "Europa ein Vorzeigeprojekt mit Optimierungsbedarf".

Thema Europa heuer im Mittelpunkt

"Europa ist in fränkischem und bayerischem Interesse", so unisono alle Redner, die sich auch übereinstimmend gegen jedweden Rechts- und Linkspopulismus wandten. Dagegen böte die CSU neben einem "Programm für die Bürger – für Sicherheit, Frieden und Wohlstand" auch ein "starkes personelles Angebot aus Ober-, Mittel- und Unterfranken". Neben der Europaabgeordnete Monika Hohlmeier aus Oberfranken waren auch die die EU-Spitzenkandidaten Marlene Mortler (Mittelfranken) und Christian Staat (Unterfranken) sowie der mittefränkische JU-Vorsitzende Konrad Körner gekommen.

Für Monika Hohlmeier galten Freiheit, Frieden und Rechtsstaatlichkeit unverzichtbare europäische Errungenschaften und Christian Staat wollte nicht am Tag nach der Wahl "in einem unregierbaren Europa aufwachen". Marlene Mortler verglich Europa mit einer Großfamilie, wo nicht alle einer Meinung sein aber zusammenhalten müssten. Als Ehrenbezirksbäuerin nutzte sie die Gelegenheit, eine Lanze für die Bauern zu brechen, die derzeit in eine Ecke gestellt würden, wo sie nicht hingehörten: "Unsere Landwirte produzieren die sichersten und besten Lebensmittel aller Zeiten".

"Versprochen und gehalten"

Dass die CSU Wort halte, zeigte der mittelfränkische CSU-Bezirksvorsitzende Joachim Herrmann unter anderem anhand des inzwischen nahezu fertig gestellten Lärmschutzes an der Autobahn bei Geiselwind auf: "Versprochen und gehalten" gelte auch für die Zusage, dass der "Naturpark Steigerwald auch Naturpark bleibt", so Herrmann und dessen Staatssekretär Gerhard Eck mit Blick auf die anwesenden Repräsentanten der "Freunde des Steigerwaldes".

Wenngleich Europa im Mittelpunkt aller Ansprachen stand und deshalb das Treffen ausnahmsweise nicht an Christi Himmelfahrt, sondern wegen der Wahl vorgezogen stattfand, wurden aber auch aktuelle Themen angesprochen. So nannte Joachim Herrmann mit Blick auf die aktuelle Lage in Österreich die Rechtspopulisten "Wölfe im Schafspelz. Jetzt zeigt sich, wes Geistes Kind sie sind".

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