Expansion geplant: Flixtrain soll auch in Nürnberg halten

23.5.2019, 18:16 Uhr
Der junge Fernzuganbieter Flixtrain hat seine dritte Verbindung in Deutschland in Betrieb genommen. Ein Zug des kleinen Konkurrenten der Deutschen Bahn verließ am Donnerstag Berlin in Richtung Köln.

© Christoph Soeder/dpa Der junge Fernzuganbieter Flixtrain hat seine dritte Verbindung in Deutschland in Betrieb genommen. Ein Zug des kleinen Konkurrenten der Deutschen Bahn verließ am Donnerstag Berlin in Richtung Köln.

Mit der neuen Strecke zwischen Köln und Berlin hat Flixtrain als bislang einziger Fernzugbetreiber neben der DB seine dritte Verbindung in Deutschland in Betrieb genommen. Bereits vor gut einem Jahr startete das Angebot zwischen Berlin und Stuttgart und Köln-Hamburg. Daneben gibt es noch einen Nachtzug zwischen Hamburg und Lörrach. Doch damit ist nach Angaben des Nürnberger Flixbus-Mitgründers André Schwämmlein noch lange nicht Schluss. Um in dem Geschäft bestehen zu können, an dem sich in den letzten Jahren schon mehrere andere Unternehmen vergeblich abgearbeitet haben, "brauche ich viele Kunden. Denen muss ich das richtige Angebot machen, sie müssen bei uns buchen können und mir als Marke vertrauen", sagt der 37-Jährige. Zweifel am Erfolg hat der 37-Jährige dabei nicht.

Dabei folgt das Modell von Flixtrain dem von Flixbus. Die Fahrzeugflotte wird von mittelständischen Busunternehmen betrieben. Auch die Züge für den Flixtrain stellen und betreiben andere, etwa die Nürnberger Firma "BahnTouristikExpress". Die Digital-Plattform Flixmobility kümmert sich hingegen nur um die Trassen, vertreibt die Tickets, steuert den Betrieb und sammelt vor allem die Kundenreaktionen und -daten, um das Angebot laufend anzupassen.

"Das Mobilitätsbedürfnis ist einfach da"

"Am Ende wird der Kunde das Produkt entwickeln. Wir fahren, was er will und wo es Nachfrage gibt." Dabei sieht sich Schwämmlein eigentlich nicht als direkter Konkurrent zur Deutschen Bahn. "Die DB fährt im Fernverkehr pro Jahr 150 Millionen Menschen, wir seit Start vor einem Jahr eine Million." Es gehe um ein Angebot, das über einen günstigen Preis "breitere Kundenschichten anspricht" und nicht darum, "der bessere ICE zu sein". Natürlich stehe man im Wettbewerb. "Aber die Menschen haben mit den Fernbussen ja nicht aufgehört, mit dem ICE zu fahren. So werden in zehn Jahren zwar viele Menschen mit dem Flixtrain fahren, aber auch viel mehr Kunden als heute mit der DB. Das Mobilitätsbedürfnis ist einfach da."

In der Führungsetage der Deutschen Bahn geht man hinter vorgehaltener Hand jedenfalls davon aus, dass sich der Flixtrain im Gegensatz zu "Interconnex", "Locomore" oder "HKX" halten wird – auch weil der finanzielle Atem weiter reicht als bei den Vorgängern. So will Schwämmlein den Flixtrain in jedem Fall weiter entwickeln und zur Not mit Hilfe der Bundesnetzagentur um Trassen bei der Bahn-Infrastrukturtochter DB Netz kämpfen. "Uns gehen die Ideen für neue Verbindungen nicht aus und irgendwann will ich den Flixtrain auch in Nürnberg sehen", sagt Schwämmlein.


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