LBV gibt Tipps

Expertin verrät: Mit diesen einfachen Tricks verscheuchen Sie Wespen

29.8.2022, 09:37 Uhr
Im Spätsommer sind Wespen meist besonders lästig.

© Andreas Giessler, LBV Im Spätsommer sind Wespen meist besonders lästig.

Laut dem Umwelt- und Naturschutzverband LBV hilft ein mit Leitungswasser gefüllter Zerstäuber, um die Insekten naturverträglich zu vertreiben, erklärt die Biologin Dr. Angelika Nelson. "Die Wespe denkt, es fängt an zu regnen und flüchtet zurück in ihr Nest."

"Besonders bei Gewitter oder zum Ende der Flugzeit steigt bei vielen Wespen die Aufdringlichkeit. Dann geht man ihnen am besten aus dem Weg." Klappt das nicht, ist es wichtig Ruhe zu bewahren, wenn Wespen einem zu nahekommen. Hektische oder panische Bewegungen sollten in ihrer Nähe vermieden werden. "Die Wespe auf keinen Fall wegpusten, denn das Kohlendioxid in der Atemluft ist ein Alarmsignal für die Tiere und versetzt sie in Angriffsstimmung."

Wespen vertreiben: Welcher Geruch hilft?

Der LBV rät zudem, Lebensmittel und Getränke im Freien abzudecken und alle Reste nach einer Grillparty wegzuräumen. Um die Insekten fernzuhalten, kann man auch eine sogenannte Ablenkfütterung einsetzen. Dabei wird ein Teller mit Nahrungsmitteln in etwas Entfernung platziert, um die Wespen anzulocken. Die Umweltschutzorganisation NABU rät dabei zu überreifen Weintrauben als "Köder". Allerdings meint Nelson: "Fangfallen oder Ablenkfutter haben sogar einen negativen Einfluss, da noch mehr Tiere angelockt werden."

Wespen können zudem von Gerüchen wie duftendem Parfüm, Cremes und Holzmöbelpolitur angezogen werden. Aber auch bunt geblümte Kleidung hat für sie ihren Reiz. Außerdem sollte man immer den Mülleimer und Kompost abgedeckt halten.

"Wichtig ist es auch, Kinder mit Strohhalm trinken zu lassen und ihnen nach dem Essen das Gesicht und die Hände abzuwischen, um die Wespen nicht anzulocken", so Angelika Nelson.

Sollte sich eine Wespe trotz alledem nicht abwimmeln lassen, kann in Ausnahmefällen auch probiert werden, das Tier mithilfe eines Stück Papiers oder einer Zeitung sanft in eine andere Richtung zu lenken. Dabei sollte aber unbedingt vermieden werden, das Tier aggressiv zu machen, da das die Situation verschlimmert. Daher gilt auch hier das Motto: Je sanfter, desto besser.

Warum Wespen wichtig sind

Wespen sind enorm wichtig im Ökosystem, denn sie vertilgen Schädlinge wie Blattläuse und manche Schmetterlingslarven. Sie bestäuben auch einige Pflanzenarten, die darauf angewiesen sind. Als geflügelte Gesundheitspolizei beseitigen sie zudem Aas.

Trotz ihres ökologischen Nutzens haben sie bei vielen einen schlechten Ruf als Störenfriede im Garten. "Doch wer bei Wespen gleich ans Stechen denkt, liegt falsch", sagt Angelika Nelson, "Nur etwa jede fünfte der weltweit rund 137.000 Wespenarten hat einen Wehrstachel. Die in Deutschland häufige Gemeine Wespe, die uns jetzt vielfach begegnet, gehört allerdings dazu." Wer aber die Tiere nicht bedrängt oder nach ihnen schlägt, hat wenig zu befürchten.

Bis etwa Ende Juli benötigen die Wespen nur Eiweiß zur Aufzucht ihrer Larven. Vor allem im Spätsommer, wenn die Brut selbstständig ist, fliegen die Alttiere aus, um Futter für sich selbst zu sammeln und das Nest zu verteidigen. Dabei fliegen sie gerne Lebensmittel wie Limonade, Kuchen oder Fleisch an. Viele vermeintlich hilfreiche Tricks, um Wespen dauerhaft fernzuhalten, wie etwa auf den Tisch gelegte Kupfermünzen, sind nutzlos.

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