Fall Monika Frischholz: Grabungen in Oberpfalz abgeschlossen

27.5.2019, 20:06 Uhr
Die Grabungen im Fall Monika Frischholz gehen weiter. Zuletzt stand eine Scheune nahe Flossenbürg im Fokus.

© NEWS5 / Fricke, NEWS5 Die Grabungen im Fall Monika Frischholz gehen weiter. Zuletzt stand eine Scheune nahe Flossenbürg im Fokus.

Die Suche nach der seit 43 Jahren vermissten Monika Frischholz geht weiter. Die Ermittler begannen am Montagmittag mit erneuten Grabungen - dieses Mal in einer alten Scheune nahe Flossenbürg. Spezialisten untersuchten den Untergrund des Gebäudes im oberpfälzischen Georgenberg (Landkreis Neustadt an der Waldnaab), wie die Polizei mitteilte. Es handele sich um einen weiteren möglichen Ablageort der Leiche der Schülerin.

Die Beamten hatten zuletzt schon an zwei Stellen in der Region gegraben und in einem Weiher Taucher eingesetzt. Menschliche Überreste fanden sie dabei allerdings nicht.

Die damals zwölfjährige Monika Frischholz aus Flossenbürg ist seit dem 25. Mai 1976 verschwunden. Nach Erkenntnissen der Polizei verlor sich ihre Spur, nachdem sie ihr Elternhaus verlassen hatte. Mit Aussagen von Zeugen konnten die Ermittler ihren Fußweg teilweise rekonstruieren, fanden das Mädchen aber nicht. Ende vergangenen Jahres erhielten sie einen neuen Hinweis, der auf ein Tötungsdelikt hindeutete. Daraufhin rollte die Polizei den Fall wieder auf.

Die Scheune, die die Ermittler am Montag inspizierten, existierte nach Angaben der Polizei schon, als Monika Frischholz verschwand. Sie sei in Privateigentum. Im Einsatz waren etwa 20 Polizisten, darunter Experten für Spurensicherung. Am Montagabend gab das Polizeipräsidium bekannt, dass sie die Grabungsarbeiten eingestellt hatten.

Unregelmäßigkeiten im Betonboden

"Erkenntnisse aus ihren Ermittlungen hatten die Beamten zu der Scheune, welche in Privatbesitz ist und bereits zu Zeiten des zweiten Weltkrieges existiert haben soll, geführt", teilte die Polizei mit. Bei einer Inaugenscheinnahme des Objekts seien Unregelmäßigkeit im Betonboden zum Vorschein gekommen, hieß es weiter. Dies war schließlich mit ein Grund, weshalb die Grabungen durchgeführt wurden.

Die laut Polizei körperlich anstrengenden Arbeiten wurden mittels Presslufthammer, Schaufel und Spitzhacke durchgeführt. Außerdem wurde am unmittelbar angrenzenden Außenbereich hinter der Scheune gegraben. Gegen 16.30 Uhr wurde die Suche schließlich beendet. Es wurden keine sterblichen Überreste oder Beweismittel sichergestellt. Auch sonst wurden keine anderen Gegenstände ausgegraben.

"Für die Ermittler bedeutet dies, dass sie einen weiteren Ablageort ausschließen können und damit eine weitere offene Frage beantworten konnten", verkündete die Polizei. Grabungen oder ähnliche Maßnahmen seien nach derzeitigem Stand in den nächsten Tagen aber nicht geplant. Für die Ermittler gilt es nun verbleibende Hinweise abzuarbeiten und zu bewerten. Sie nehmen weiterhin jede Mitteilung aus der Bevölkerung entgegen, auch die ausgesprochene Belohnung für Hinweise von 10.000 Euro bleibt weiterhin bestehen.

Dieser Artikel wurde zuletzt aktualisiert um 20.04 Uhr.