Fall Peggy: Keine weiteren Spuren von Böhnhardt entdeckt

8.9.2017, 11:16 Uhr
Fall Peggy: Keine weiteren Spuren von Böhnhardt entdeckt

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Nach dem Auffinden der sterblichen Überreste von Peggy Knobloch war Mitte Oktober 2016 an einem winzigen Textilteilchen eine DNA-Spur von Uwe Böhnhardt festgestellt worden. Um diesen überraschenden Fund abzuklären, hat die SOKO Peggy wie auch die Staatsanwaltschaft Bayreuth die Abläufe der Spurensicherung und Auswertung intensiv hinterfragt. Hierbei ergab sich, dass die DNA-Spur eindeutig einem Kopfhörer Uwe Böhnhardts zugeordnet werden konnte und bei der Spurensicherung am Fundort übertragen worden sein muss.

Der genaue Übertragungsweg der DNA des NSU-Terroristen Böhnhardt kann nun allerdings nicht mehr geklärt werden. Aus dem vorliegenden Gutachten geht nämlich hervor, dass an den untersuchten Gerätschaften der Tatortgruppe des LKA Thüringen keine DNA-Spuren von Böhnhardt oder von Peggy festgestellt werden konnten. Wie der Spiegel den Kriminaloberrat Uwe Ebner zitiert, hätten angesichts der Witterungsverhältnisse weder das Baumwollgewebe noch die DNA einen Zeitraum von 15 Jahren überstehen können. Die Ergebnisse des Gutachtens sind mittlerweile an das LKA Thüringen für weitere qualitätssichernde Maßnahmen übergeben worden. Laut Angaben der Polizei Oberfranken dauern die Ermittlungen zur Aufklärung des Falles aber weiterhin an.

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Der Fall Peggy

Am 7. Mai 2001 war Peggy als damals neunjähriges Mädchen im oberfränkischen Lichtenberg auf dem Heimweg von der Schule verschwunden. 15 Jahre später, im Sommer 2016, fand ein Pilzsammler in einem Waldstück etwa 20 Kilometer von Lichtenberg entfernt in Thüringen Knochen des Mädchens. Im Oktober gaben die Ermittler bekannt, Böhnhardts DNA sei an einem Beweisstück vom Fundort entdeckt worden.

Der Rechtsextremist soll als an einer Mordserie mit überwiegend ausländischen Opfern beteiligt gewesen sein.

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