FFF-Organisator: "Ich werde in nächster Zeit sicher nicht fliegen"

19.9.2019, 10:22 Uhr
FFF-Organisator:

© Ute Möller

Fabian, kannst Du die Kritik noch hören, dass die Fridays sich mit den Streiks nur das Leben leicht machen wollen?

Fabian: Am liebsten würde ich dazu nichts mehr sagen. Wir demonstrieren ein Dreivierteljahr für eine neue Klimapolitik, da sollte klar sein, was uns wichtig ist. Sicher nicht, uns das Leben leicht zu machen. Es ist mit viel mehr Stress verbunden, nicht in die Schule zu gehen.

Warum denn das?

Fabian: Wer zu den Demos geht, muss aktiv Regeln brechen und wird in seiner Schule mit den Folgen konfrontiert. Aber ohne das hätten wir nicht diese Aufmerksamkeit gekriegt.

Die Kritik an Euch in den sozialen Medien ist manchmal drastisch, fast so, als fühlten sich die Leute von Euch persönlich angegriffen.

Fabian: Einige nehmen es tatsächlich persönlich, wenn man ihnen die Fakten nennt. Etwa dass unser Fleischkonsum mit dem Abbrennen des Regenwaldes zu tun hat. Uns geht es aber um eine Kritik am System.

Was sagst Du zu dem Vorwurf, dass die Fridays selber gar nicht so vorbildlich leben, wie sie tun?

Fabian: Wer zu den Demos geht, befasst sich intensiv mit den Themen und wird natürlich umweltbewusster. Ich fühle mich moralisch verpflichtet zu handeln und esse zum Beispiel vegan und fahre Rad. Aber mein Einfluss auf andere ist als Einzelperson gering, Demos haben eine größere Wirkung. Nachdem die Freiwilligkeit in den letzten 40 Jahren nicht funktioniert hat, brauchen wir radikale politische Veränderungen. Vielen ist die Dramatik nicht bewusst.

Wie bist Du selber im Sommer verreist?

Fabian: Mit Interrail. Ich würde aber Leute nie persönlich dafür angreifen, wenn sie fliegen. Es gibt krasse Regionen in der Welt, da kommt man nur mit dem Flugzeug hin. Das größere Problem sind ja auch die Businessflüge. Aber ich werde in nächster Zeit sicher nicht fliegen.

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