Datenleck

1600 Menschen von Datenpanne bei ASB-Testzentren Forchheim und Erlangen betroffen

18.6.2021, 16:32 Uhr
1600 Menschen von Datenpanne bei ASB-Testzentren Forchheim und Erlangen betroffen

© Archivfoto: Berny Meyer

Die Anmeldungen von Personen, die eine Terminvereinbarung für einen PCR-Test wünschen, wurden zuvor von einem externen Callcenter mit Sitz in Berlin entgegengenommen und in eine cloudbasierte Tabelle eingetragen. Diese Tabelle ist rein mit Terminen bestückt und lässt keinen Rückschluss zu, dass sich die Personen zu einem Corona-Test angemeldet haben.


So sieht die Corona-Teststation in der Forchheimer Ruhalmstraße aus


Die Tabelle konnten Mitarbeiter des Testzentrums über einen Link einsehen. Offenkundig wurden in den Einstellungen für die Terminvereinbarung von einem Callcenter-Mitarbeiter falsche Berechtigungseinstellungen vorgenommen.

ASB zieht Konsequenzen

Wie der Link dem Journalisten zugespielt wurde und ob weitere Personen Zugang zu den Daten hatten, sie momentan ungeklärt, heißt es in einer Mitteilung des ASB Forchheim. Da beide Testzentrum gleichermaßen betroffen waren, sei nicht von einem Fehler eines ASB-Mitarbeiters auszugehen.

Der ASB habe die Datenlücke umgehend geschlossen und das Schutzniveau erhöht. Über Internetsuchmaschinen konnten weder die Daten noch der Link eingesehen werden. Es werden künftig in diesem Zusammenhang keine Online-Dokumente mehr verwendet und keine Terminvereinbarungen mehr über Drittanbieter angeboten.

Bei der Anmeldung zum Test werden im Rahmen des Telefonats mit dem Callcenter für das Testzentrum in Forchheim ausschließlich Name, Postleitzahl und Telefonnummer abgefragt. Die zu Testenden können die Angabe von Daten verweigern, die Datensätze sind nicht immer vollständig und werden auch an der Teststelle nicht ergänzt, heißt es. Die Terminvereinbarung diene rein der Kapazitäts-, Personalplanung und der Vermeidung von langen Wartezeiten an der Teststelle. Außerdem werde die Anmeldung nur für Personen genutzt, die einen Termin für einen PCR-Test vereinbaren wollen.

Wer nicht von der Datenpanne betroffen ist

Personen, die ohne Termin zum PCR-Test zur Teststation gekommen sind, oder einen Schnelltest durchgeführt haben, sind davon nicht betroffen. Eine Verarbeitung von Gesundheitsdaten (Testergebnisse etc.) finde getrennt von der Terminvereinbarung direkt an der Teststation in einer Anwendung des ASB-Labordienstleisters statt. Anschrift, Mailadressen, Nationalität, Testgrund und Gesundheitsdaten und die übermittelten Testbefunde seien zu keinem Zeitpunkt betroffen gewesen.

Nach Bekanntwerden der Datenlücke habe der ASB sofort den Zugriff durch den Callcenter-Dienstleister sperren lassen. Die Daten waren ab diesem Zeitpunkt nicht mehr verfügbar. Das System mittels Online-Tabelle werde seither nicht mehr genutzt. Der ASB bedauere den Vorfall und habe den Fall umgehend dem bayerischen Landesamt für Datenschutzaufsicht, dem Landratsamt Forchheim und dem ASB-Datenschutzbeauftragten gemeldet. Ein Hackerangriff auf die Systeme des ASB Forchheim könne ausgeschlossen werden.

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