66 Jahre jung: Der Elferrat Ebermannstadt

7.2.2020, 15:52 Uhr
66 Jahre jung: Der Elferrat Ebermannstadt

Am vergangenen Sonntag stand ein weiteres Highlight der diesjährigen Ebs’er Faschingssession an. Anlässlich des 66jährigen Vereinsjubiläums lud der 11er-Rat der Stadt Ebermannstadt zu einer großen Narrennachwuchssitzung ein und bot den rund 400 Gästen in der Stadthalle ein gut dreistündiges, buntes Programm, das ausschließlich von Kindern und Jugendlichen gestaltet wurde.

Nach einem großen Einzugsmarsch und einer Begrüßung aller anwesenden acht Faschingsgesellschaften, die zum Spektakel beitrugen, eröffnete ganz traditionell eine Garde mit ihrem Marschtanz die Veranstaltung – natürlich die Hausherren, die Jugendgarde des Elferrats Ebermannstadt.

Bevor es in ein schwungvolles Programm der Kinder- und Jugendprunksitzung ging, durften die Oldies des Vereins noch ein paar Worte verlieren. Die anwesende Bürgermeisterin, die sich nicht nur als Stadtoberhaupt, sondern besonders als Tante auf die anstehenden Tanznummern freute und allen Anwesenden, vor allem den Kindern, viel Spaß wünschte. Dann ergriff Sitzungspräsidentin Marina Gröger das Wort und dankte ihrem Kollegen, dem Hauptorganisator der Veranstaltung, Volker Hoeß, für seine Mühen, bevor die mittelfränkische Bezirkspräsidentin des Fastnachtsverbandes Franken die Gelegenheit beim Schopfe packte und dem anwesenden Hoffotografen Uwe Berner den Verdienstorden der fränkischen Fastnacht verlieh.

Nun konnte es aber wirklich starten, das farbenfrohe und abwechslungsreiche Programm. Sitzungspräsident Volker Hoeß lud zu einem Ausflug aus dem verregneten Ebermannstadt in den warmen Süden ein und so entführten die Tanzelfen  der Heroldsbacher Narren das Publikum ins sonnige Spanien. Dabei  wurden sie doch glatt von einem Stier auf die Hörner genommen, natürlich akrobatisch gekonnt. Gerade waren die rassigen Spanierinnen verabschiedet worden, da wurde das Programm erneut unterbrochen:

Zwei junge Damen in Frack und mit Zylinder legten vehement Protest ein, warum eine Kinder- und Jugendprunksitzung von zwei „Gruftis“ moderiert werde. Und kaum hatten die beiden Sitzungspräsidenten sich versehen, waren sie ihren Job für den restlichen Nachmittag los und mussten im Publikum Platz nehmen. Ab diesem Moment führten Noela Hoeß und Mia Kolano, mächtig aufgeregt, aber auch bestens vorbereitet durch ihre erste Sitzung des Vereins. Die größte Herausforderung dabei waren nicht zuletzt die zahlreichen, ganz unterschiedlichen Schlachtrufe der anwesenden Faschingsgesellschaften.

Neben den Nachbarn aus Heroldsbach, hatten auch die Tänzerinnen des Fosanachtsverein Effeltrich, die Jugendgarde der Närrischen Siedler Lichteneiche aus Forchheim und zwei Garden vom NCV Neunkirchen am Brand den Weg in die Stadthalle nach Ebermannstadt gefunden.
Den weitesten Weg hatte wohl der RCV Roth, der mit seiner fernsehreifen Jugendbütt sowie seinem Tanzmariechen zum Programm beitrug. Ebenfalls aus Mittelfranken angereist waren die Buckenhofer Seku-Narren, die neben einer Jugendbütt auch ihre Jugendpräsidentin und das einzige Prinzenpaar des Nachmittages dabei hatten.

Eine Premiere in der fränkischen Fastnacht feierte die Eggolsheimer Prinzengarde der Tanzschule Tanzpunkt, die weder Fastnachtsgesellschaft, noch Schlachtruf, noch einen Prinzen zu bieten hatte, die aber aus Begeisterung zum Fasching in diesem Jahr die Neugründung wagte und deren zehn Tänzerinnen mehr als überzeugten.
Die Ebermannstädter Kindergarde und ihr „herzallerliebster“ Schautanz setzten das Programm fort. Anschließend feierte Leni, das Tanzmariechen aus Heroldsbach ihre gelungene Faschingspremiere auf der Ebs’er Bühne, bevor die Nachwuchsbüttenrednerin Kristin, von den Buckenhofer Seku-Narren, allen Anwesenden Nachhilfe in Sachen „Social-Media“ erteilte.
Mit den Effeltricher „Zwetschgerla“ zeigten bereits die ganz kleinen, wie glanzvoll Gardetanz aussehen kann. Und das Ebermannstädter Tanzmariechen-Duett aus Lilly Müller und Marie Rösch, bewies im Anschluss auf heimischer Bühne nicht zum ersten Mal welche schwungvollen Tanzschritte und zahlreichen Akrobatikelemente mit viel Training möglich sind.

Der NCV Neunkirchen bereicherte die Nachwuchssitzung durch einen bunten Schautanz ihrer Kindergarde, die das Publikum als farbenfrohe Hippies nicht nur mit nach San Francisco, sondern den ein oder anderen älteren Besucher sicher auch mit auf eine Zeitreise in seine Jugend nahmen.

Im Anschluss folgte die angesprochene und gelungene Premiere der Eggolsheimer Prinzengarde mit ihrem Marschtanz, bevor die frisch gebackenen Moderatorinnen bewiesen, dass ihnen dieser Job nicht zu Unrecht zustand. Als „Wohlmutshüller Dorfschnaddern“ gaben Mia und Noela ihre Jugendbütt zum Besten und erörterten dabei mit Witz und Humor die verschiedensten Möglichkeiten ihr Taschengeld aufzubessern.
Da das Programm wirklich Schlag auf Schlag, einen tollen Punkt nach dem anderen zu bieten hatte, ging es als nächstes mit der Effeltricher Garde auf in den „Wilden Westen“, gefolgt von einem erstklassigen Tanzmariechen – Rebekka Ams, aus Roth, sowie den „Barbies“ der Forchheimer Jugendgarde. Auch kleine Fernsehstars waren mit am Start. Die Büttenrednerinnen Aurelia Schattner und Emanuela Ams, die mit dem Künstlernamen „Kwakbällchen“ in der Narrennachwuchssendung des BR „Wehe wenn wir losgelassen“ zu sehen sein werden, strapazierten die Lachmuskeln der anwesenden Gäste, bevor sich ein humorvoller, bunter Nachmittag langsam aber sicher dem Ende entgegen neigte.

Die Jugendgarde des NCV Neunkirchen entführte das Publikum noch einmal als „Astronauten“ in ferne Galaxien und zum Abschluss gratulierte die Jugendgarde des Elferrats der Stadt Ebermannstadt ihrem Verein mit dem Showtanz „Happy Birthday“ noch zum 66. Vereinsjubiläum. Da waren selbst die beiden aktiven Gardemädchen Noela und Mia hin und her gerissen zwischen tanzen und moderieren. Und so gaben sie ihre Mikrofone für ein buntes Finale mit allen Akteuren doch noch einmal ab.
Die letzten Worte eines kurzweiligen Nachmittags sprachen dann doch wieder die beiden alteingesessenen Sitzungspräsidenten. Sie lobten den Moderatorennachwuchs, dem mit Blümchen und einem Orden des Buckenhofer Kinderprinzenpaares, Melina I. und Noah I. gedankt wurde. Ein weiterer Dank galt dem Hofmusikanten und Tuschspieler Reinhold Eberlein sowie allen Helfern hinter der Bühne, die trotz des feuchtfröhlichen Faschingsballs am Vorabend, alle mit angepackt hatten, um dieses einmalige Event der Kinder- und Jugendprunksitzung auf die Beine zu stellen.

Im Grunde schade, dass es so etwas nur alle elf Jahre gibt – aber wer weiß?!?

 

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