Affalterthal: Eicher-Treffen war ein Erfolg

4.9.2017, 14:41 Uhr
Affalterthal: Eicher-Treffen war ein Erfolg

© Reinhard Löwisch

Affalterthal: Eicher-Treffen war ein Erfolg

© Reinhard Löwisch

Schon am Freitag, die Festwiese war noch gar nicht richtig aufgebaut, kamen die ersten Eicher-Fans mit ihren alten Traktoren und meist einem Anhänger im Schlepptau, der als Zelt und Kofferraum diente. Da waren alte Bauwagen dabei oder auch ausrangierte Feuerwehranhänger, oder man baute im "Fahrerlager" ein Zelt auf. Schlechtes Wetter kann die Fans offensichtlich nicht davon abhalten, beim mittlerweile größten Eichertreff Nordbayerns dabei zu sein.

Am Samstagabend standen dann schon mehr als 100 dieser blauen Traktoren auf der Dorfwiese, nachmittags gab’s die ersten Feldvorführungen, Geschicklichkeits- und Prüftest, um die Leistung des eigenen Motors zu testen: Egon Eicher, Sohn des Firmengründers und Toni Glasl gaben wertvolle Tipps zur Pflege der Uraltschlepper.

Wie wichtig richtigen Eicher-Fans solch ein Treffen ist, zeigt die Anmeldestatistik. 210 Fahrzeuge beteiligten sich am Festumzug. Die weiteste Anreise hatte Eckhardt Dietwald, der 416 Kilometer aus dem saarländischen Pliesransbach hatte. Auch aus Thüringen kamen viele Eicher, die teilweise auch auf Anhängern hierher gebracht und auf der Wiese zur Schau gestellt wurden.

Den stärksten Traktor hatten wieder die Eicherfreunde aus Lilling dabei: Einen 3125 Turbo mit 125 Pferdestärken aus dem Jahr 1983. Die größte Gruppe stellten die Affalterthaler selbst, mit insgesamt 26 fahrtüchtigen Eichertraktoren. Beim ersten Eichertreffen im Jahre 2005 waren es erst 14. Die zweitgrößte Gruppe kam aus dem Landkreis Bayreuth aus Engelmeß/Seitenbach. Mit 16 Fahrzeugen waren die Traktorfreunde gekommen, revanchierten sich quasi dafür, dass die Affalterthaler auch sehr gerne zu deren Eichertreff in die Nähe von Mistelgau fahren.

Der älteste fahrbare Eichertraktor war ein T 22 aus dem Jahre 1941, der von Uwe Rupprecht aus Troschenreuth hierher gebracht wurde.

Der Sonntag war wie immer der Tag der Höhepunkte: zuerst die Rundfahrt durchs Dorf, die ob des großen Zuges, der länger war als das Dorf, weit ausholen musste. Und anschließend die Verlosung des Schmalspur-Eichers im Marktwert von rund 6000 Euro. Schon um die Mittagszeit quoll der Ort aus allen Fugen. Die bereit gestellten Parkplatz-Wiesen reichten bei Weitem nicht aus, jeder Hof wurde mit Autos zugestellt, damit die "Hauptstraße" für den Umzug frei bleiben konnte.

Kurz nach 15 Uhr kamen sie gefahren. 210 Eicher in voller Montur, sprich mit qualmenden Schloten, mit lautstarkem Getöse, gelenkt von glücklichen Menschen jeden Alters: Die Oma mit dem Urenkel, die junge Frau mit einem schick hergerichteten Schmalspur-Eicher, der Eicher-Schrauber, der die Rostflecken hegt und pflegt und im Schnellgang an den staunenden Zuschauern vorbeidüst. Ganze Familien saßen auf den unbequemen, weil engen Sitzen über den großen Reifen, manche hatten improvisiert und einen Autositz auf die Ackerschiene gebaut. Andere hatten ihren Fahrzeugen Schmuck angelegt; Hopfendolden und Sonnenblumen waren die Renner oder richtige Blumenkästen, dort wo normalerweise die Werkzeugkiste liegt. Es roch nach Öl und verbranntem Diesel.

 

Kaum war der Umzug vorbei, fing es an zu regnen, weshalb das Festzelt bald ziemlich voll war mit Leuten die neugierig darauf waren, wer nun den Eicher gewinnt. Es war Manfred Heid aus Hundsboden, der mit der Losnummer 2136 das große Los gezogen hat.

Wer den zweiten Preis, eine Motorsäge mit der Nummer 14 263 gewonnen hat ist noch unklar, weil die Person nicht anwesend war.

Den dritten Platz, eine Ausrüstung zum Holzmachen gewann Tiolia Püschel aus Niederfellendorf mit der Losnummer 22 388. Der Gewinner hat vier Wochen Zeit, den Preis abzuholen.

Landrat Hermann Ulm betätigte sich als Dreher der Lostrommel, Silke Launert MdB zog die Lose, überwacht von Altbürgermeister Christian Meier, der als Los-Aufsicht fungierte. Cheforganisator "Bobby" Porisch übergab an Dr. Markus Metzler einen Scheck in Höhe von 10 000 Euro, für die Krebsforschung an der Kinderkrebsstation der Uni Erlangen. Zusammen mit den Spenden der Vorjahre haben die Eicherfreunde Affalterthal damit 42 000 Euro an die Kinderkrebsstation gespendet.

 

 

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