„Aktiv gestalten“

16.11.2013, 00:00 Uhr
„Aktiv gestalten“

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Im Wallfahrtsort geht es zurzeit ziemlich turbulent zu — zumindest auf parteipolitischer Ebene. Wie berichtet hat Hanngörg Zimmermann kürzlich den CSU-Ortsvorsitz zurückgegeben und ist auch aus der Partei ausgetreten. Ursache war ein internes Gerangel. Erst hat der CSU-Ortsvorstand den 46-Jährigen mit 8:6 Stimmen zum Bürgermeisterkandidaten gekürt und ihn somit gegen den amtierenden CSU-Bürgermeister Georg Lang ins Rennen geschickt. Zwei Wochen später stimmte aber bei der CSU-Mitgliederversammlung die Mehrheit der Anwesenden für Georg Lang als Kandidaten. Daraufhin kehrte Zimmermann der CSU den Rücken.

Großer Zuspruch

Nach diesem Schritt hatte der Diplom-Kaufmann und Geschäftsführer eines Medizintechnik-Unternehmens, der seit acht Jahren in Gößweinstein lebt, gleich angekündigt, eine eigene, unabhängige Wählerliste ins Leben zu rufen. Das habe nun schneller geklappt als angenommen. Es gebe großen Zuspruch, schildert Zimmermann die Situation. „Die Leute haben sich von sich aus gemeldet. Innerhalb von vier Tagen sind 16 Kandidaten für die Liste für die Kommunalwahl schon festgestanden.“

Am Sonntag, 24. November, sei nun für 18 Uhr im Gasthof Scheffel in Gößweinstein die Nominierungsversammlung für die neue Liste anberaumt, für die auch noch ein Name gefunden werden soll. Dort werde alles weitere besprochen und werde es den nötigen Feinschliff geben. Kommen könne jeder Bürger, der an der Mitarbeit in der neuen Gruppierung interessiert sei, schließlich sei man ja nicht an eine Partei gebunden.

Hanngörg Zimmermann macht kein Hehl daraus, dass er weiter kommunalpolitisch arbeiten will. Nach der Abfuhr der CSU, will er daher über die neue Liste als Bürgermeisterkandidat bei der Kommunalwahl am 14. März 2014 antreten. „Nicht gegen die CSU und gegen Lang, sondern für Gößweinstein“, betont er. Der nun fraktionslose Marktgemeinderat führt in diesem Zusammenhang auch aktiv Gespräche mit den Freien Wählern und der SPD im Ort. Beide Gruppierungen haben bisher noch keinen Bürgermeisterkandidaten benannt.

Mehr Kleingewerbe

„Mir geht es darum, die Dinge in Gößweinstein aktiv zu gestalten“, stellt Hanngörg Zimmermann heraus. In den letzten Jahren sei hier mehr reagiert als agiert worden. Gößweinstein liege weit ab von den Arbeitsplätzen in den Ballungsräumen und sei hoch verschuldet. Um mehr Arbeitsplätze im Ort zu schaffen, müsse man den Wandel aktiv anpacken. Dazu möchte der 46-Jährige mehr Kleingewerbe ansiedeln und die bereits vorhandenen Gewerbegebiete erschließen.

Vor allem im Bereich Gesundheit und Wellness sieht er Möglichkeiten. Hier könnte man auch das inzwischen geschlossene Hallenbad wieder einbinden. Er habe zwar für dessen Schließung plädiert, aber nur wegen der hohen Kosten, die sich die Gemeinde so nicht leisten kann, erläutert er. Dieser Meinung ist er immer noch, dennoch sieht er Chancen: „Wir brauchen Investoren und ein gutes Konzept, dann können wir das stemmen.“

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