Allee im Klumpertal wird zu Andachtsweg

3.5.2008, 00:00 Uhr
Allee im Klumpertal wird zu Andachtsweg

© Eva Böhm

Neues schaffen», dies wollen die verantwortlichen Organisatoren sämtlicher Kühlenfelser Ortsvereine. Anlässlich der im Sommer 2005 von allen acht Kühlenfelser Ortsvereinen getragenen «1025-Jahr-Feier» wurde der Wunsch des aus Kühlenfels stammenden Pfarrers und Religionslehrers Willy Hofmann (gestorben 2002) wieder aufgenommen, einen Kreuzweg in Kühlenfels zu schaffen. Der unvergessene, verehrte Geistliche lebt in den Herzen der Kühlenfelser Einwohner fort. Sein Gedanke war ursprünglich einen verkürzten Kreuzweg im Bereich der Kirche oder an geeigneter Stelle zu errichten. Nach geschichtlichen Überlieferungen waren es bis zum 14. Jahrhundert im deutsch-katholischen Raum zumeist sieben Stationen, erst dann fügte die Volksfrömmigkeit weitere Stationen hinzu.

Diese Idee des Kreuzweges wurde an die heimische Töpferin und Künstlerin Ingrid Schacht aus Weidenloh herangetragen. Deren Entwurf baut auf der Idee vom Kreuzweg beziehungsweise eines Andachtsweges auf und sieht sieben Stationen vor, die sich in ihrer Darstellung mit den «Ichbin-Worten» von Jesus aus dem Johannesevangelium auseinander setzen: Sie gestaltete die sieben Keramikrelieftafeln. Die unglasierten Steinzeugplatten wurden im eigenen Holzofen bei 1250 Grad gebrannt und sind somit frostsicher.

Verschiedene Formen

Ingrid Schacht entschied sich dafür, unterschiedliche Formen und Formate zu arrangieren. Für sie war dieser Auftrag «Lebensweg» in Kühlenfels eine absolute Herausforderung, denn ihr ist das Wort Gottes sehr wichtig. In ihrem Alltag und gesamten Leben sind diese Jesus-Worte beherrschend. «Diese Lebensworte können Hunger und Lebensdurst stillen, da uns Jesus mit seinen Wort zusagt erfüllende Lebensgrundlage zu sein.» «Jesus-Worte sind im Leben erfahrbar», so Ingrid Schacht.

Franz Meier, der Schmied vom Schloss Kühlenfels, schmiedete ebenfalls ganz besonders schöne Stahlrahmen, die die Keramikreliefplatten schmückend umranken, montiert auf Dolomitquadersteinen.

«Die Stationen, eingebettet in die wunderschöne Natur, sollen die Menschen einladen und anregen, die lebendige Gegenwart von Jesus Christus zu suchen, wahrzunehmen und zu erfahren», so Klaus Eckert, der Sprecher der Ortsvereine. Das Projekt «Andachts- und Lebensweg» wurde beim Brunnenfest 2006 in Kühlenfels erstmals vorgestellt. In zahlreichen Beratungen mit den anlässlich der «1025-Jahr-Feier» gebildeten Arbeitsgruppen und Vereinsvorständen wurde das Konzept als sehr positiv befunden. In einer Dorfversammlung wurde im Herbst 2006 dann abschließend die Umsetzung des neuen Andachtsweges festgelegt. Nach vielen Diskussionen verschiedener Standortmöglichkeiten erhielt der Wanderweg von Kühlenfels ins romantische Klumpertal, im Bereich der als Naturdenkmal eingestuften Lindenallee, als insgesamt günstigster Standort mehrheitlich den Zuschlag. Im Frühjahr 2007 wurde bei möglichen Sponsoren bzw. Institutionen um Unterstützung des auf

insgesamt zirka 10 000 Euro veranschlagten Gemeinschaftsprojektes nachgesucht.

Sitzbänke aufstellen

Nach Vorlage verschiedener finanzieller Zusagen konnte die Umsetzung des Andachtsweges beginnen.

Mittlerweile wurden die aus Dolomitquadersteinen bestehenden Sockel für die Stationen von fleißigen Helfern errichtet. Vorgesehen sind heuer noch im Frühjahr/Frühsommer die Aufstellung von entsprechend gestalteten Sitzbänken und einer Informationstafel sowie die teilweise Rodung und Freistellung von Bewuchs. Weiter ist an eine begleitende Begrünung gedacht.

Die Fertigstellung der Stationen, mit Anbringen der in Eisenrahmen gefassten Keramikrelieftafeln, wird zum Weihetag, 1. Juni, erfolgen. Die Weihe des neu geschaffenen Andachtsweges wird im Rahmen eines Festgottesdienstes am Sonntag, 1. Juni, um 9 Uhr stattfinden. Am Nachmittag ist um 14 Uhr die erste feierliche Andacht mit eigenen Gedanken und Betrachtungen, begleitet von der Blaskapelle Kirchenbirkig. Ganztägig wird für das leibliche Wohl der hoffentlich vielen Gäste in unmittelbarer Nähe zum Andachtsweg gesorgt. Die Schaffung eines solchen Andachtsweges soll als ein wichtiger Beitrag zur Heimatpflege geschehen. Er ist verbunden mit Dank für die Verdienste des «Kühlenfelser Originals» Willy Hofmann. Zudem wird ein besonderes Zeichen «wider dem Zeitgeist» gesetzt und die Ortsgemeinschaft gefördert. Weiter wird der Andachtsweg

neben den Orts- und Gemeindebürgern sicher viele wandernde Urlaubsgäste und Erholungssuchende zum Innehalten und Nachdenken über die wunderschöne Natur und Gottes Schöpfung einladen.