Als Hans Göller einmal sprachlos war

HEILIGENSTADT - Hans Göller ist in Heiligenstadt bekannt wie der sprichwörtliche "Bunte Hund". Zwei Amtsperioden war er zweiter Bürgermeister, saß mehrere Amtsperioden im Marktgemeinderat, spielte aktiv Fußball, Tennis und Golf und betrieb eine Versicherungsagentur. Er ist bestens vernetzt, und weiß daher meist als einer der ersten, wenn es in Heilgenstadt etwas Neues gibt. Informationen vor ihm geheim zuhalten ist nahezu unmöglich.

Gelungen ist dies nun aber der Tennisabteilung, der er 34 Jahre lang vorstand, ehe er das Zepter vor wenigen Wochen an Eva-Katharina Schmidt abgegeben hatte.

Als Göller am Wochenende in Begleitung seiner Frau Sieglinde nichtsahnend zum Tennisgelände fuhr, warteten dort nicht nur zahlreiche Mitglieder, sondern auch Mannschaftskameraden aus den vergangenen Jahrzehnten, zahlreiche Freunde und auch Heiligenstadts Bürgermeister Stefan Reichold mit Familie sowie Amtsvorgänger Helmut Krämer mit seiner Frau Brigitte zu einer kleinen Feierstunde.

Was sehr selten vorkommt: Hans Göller war zunächst sprachlos, und bei der Laudatio von Schmitt auf sein Tennis-Lebenswerk rollten auch ein paar Tränen über seine Wangen, was Schmitt zu der Bemerkung veranlasste: "Noch nicht sentimental werden, Hans. Das Emotionalste kommt erst noch."

Das waren dann die Freilegung eines Schilds über dem Eingang mit dem Schriftzug "Hans-Göller-Tennisanlage" und eine neue Weinlaube, die hinter einer Plane gut "versteckt" war. Dort am Tisch saßen dann Göllers Mitspieler aus der ersten Mannschaft, in der er in den 80er Jahren gespielt hatte.

"Damit habt Ihr mich echt überrascht. Wenn ich mir es aber so überlege, dann muss ich sagen: Hans, verdient hast Du es eigentlich schon", bedankte sich der neue Namensgeber der Tennisanlage, nachdem er seine Schlagfertigkeit wiedergewonnen hatte.