Arsumanjan brachte Löwensaal zum Kochen

2.12.2019, 09:53 Uhr
Arsumanjan brachte Löwensaal zum Kochen

Die Eindrücke aus dem Hexenkessel von Karlsruhe sind auch einige Monate später noch frisch. Die lautstarke Delegation des AC Bavaria sah den Dominikaner Ramon Lopez couragiert aufbegehren, ehe sich ihr Schützling doch mit einem vorzeitigen K.O.-Sieg durchsetzte. Marten Arsumanjan, der sich als kleiner Junge im Fußball, Tischtennis und Schwimmen ausprobierte, ehe er den Weg des berühmten Cousins Arthur Abraham einschlug, verbuchte mit dem GBU Interconti Titel immerhin einen kleinen Schritt Richtung Weltkarriere.

Seit Beginn des Jahrtausends in Nürnberg ansässig, folgte der aus Armenien stammende Arsumanjan dem Ruf seines renommierten Trainers Tuncay Kasim, der nach Ebermannstadt umzog und beim AC Bavaria in Forchheim entsprechende Trainingsmöglichkeiten vorfand. Dass sich die bis zu sieben Übungseinheiten pro Woche bezahlt machen, unterstrich Arsumanjan im Sommer nochmal in Schwabach. Ohne dass es einen Gürtel zu gewinnen gab, war dem 25-Jährigen die Aussicht auf eine Revanche gegen Tommy Bezvoda genug. Arsumanjan behielt in sechs Runden eindeutig die Oberhand über den Tschechen, durfte sich nun im Herbst über die Entwicklung seines zwei Jahre älteren Bruders Sascha freuen.

Trotz suboptimaler Vorbereitung, gelang ihm nach langer Verletzungspause ein erfolgreicher Einstand. In Wörth am Rhein stand nach ausgeglichener Auseinandersetzung über sechs Runden gegen den Russen Arthur Sevchuk ein Sieg nach Punkten zu Buche. Mit aufgefrischtem Durchsetzungswillen trat Sascha Arsumanjan schließlich zum Heimkampf im Nürnberger Löwensaal an. Im sechsten Kampf der Veranstaltung musste er es mit keinem geringeren als der serbischen Nummer eins Aleksandar Petrovic aufnehmen. Schon auf der Waage am Vortag und im Training überlagerte die Vorfreude jede Anspannung.

Des Trainers Erfolgsgeheimnis

Mit den eigenen Anhängern im Rücken, zeigte sich der Lokalmatador zunächst unbeeindruckt vom gegnerischen Kraftpaket mit Größenvorteil von einer Kopflänge. Zur Hälfte der acht Runden über drei Minuten deutete sich dann an, dass Arsumanjan die bessere Fitness besaß. Die Anweisungen von Coach Tuncay Kasim, der sich einst in Bamberg mit dem jungen Arthur Abraham messen konnte, fruchteten. Arsumanjan erhöhte den Druck und ließ die Halle erbeben. Petrovic konnte nur sporadisch Gegenwehr leisten und musste sich in Runde sechs dem technischen Knockout fügen. "Die nächsten Gegner werden kommen und die werden sicherlich nicht einfacher zu boxen. Wir werden weiter am Ball bleiben", kommentiert Trainer Kasim, der das Zusammenspiel der Arsumanjans mit den Amateuren des AC Bavaria als Erfolgsgeheimnis nennt.

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