Bärnfels feiert eine große Wallfahrt - im 333.Jahr

23.5.2018, 10:00 Uhr
Die traditionelle Wallfahrt hat in Bärnfeld eine lange Tradition, die auch heuer wieder stimmungsvoll gefeiert wurde.

© Franz Galster Die traditionelle Wallfahrt hat in Bärnfeld eine lange Tradition, die auch heuer wieder stimmungsvoll gefeiert wurde.

1685 hatten ihre Vorfahren das Gelübde abgelegt, jedes Jahr nach Vierzehnheiligen zu pilgern. Es war ein Zeichen der Dankbarkeit, von der schrecklichen Pest weitgehend verschont geblieben zu sein, die in weiten Teilen des Landes nach dem Dreißigjährigen Krieg ganze Dörfer auslöschte. Viele Einwohner, oft Angehörige, erwarteten ihre Wallfahrer bei der Rückkehr im Dorf, um sie zu ihrer Filialkirche „Maria Schnee“ zum Abschluss zu begleiten.

2018 nahm sie Pfarrer Werner Wolf am Ortseingang mit seinen Ministranten und der Jugendblaskapelle in Empfang. Er erinnerte in einer kurzen Predigt an die Jünger Jesu zu Pfingsten, die sich ängstlich eingeschlossen hatten, als nach der Überlieferung der Heilige Geist auf sie herabkam – und ermutigte seine Pfarrangehörigen, Pfingsten als Aufbruch zu verstehen. Pfingsten sei auch der Anlass, dass gerade an diesem Wochenende so viele Wallfahrten stattfinden.

Mit Mut in die Zukunft

„Schaut nicht mit Angst, sondern mit Mut in die Zukunft“, so sein Anliegen. Wolf freute sich zudem, dass die Wallfahrt jetzt wieder in der Kirche ihren Ausgangspunkt hat.
Ursprünglich gab es in Bärnfels auf dem Gelände der heutigen Grundschule eine Pestkapelle mit der Figur der heiligen Anna. Eine Gedenktafel erinnert noch daran. Sie musste der neuen Schule weichen, die 1965 fertig gestellt wurde. Die Statue der St. Anna verwahrte die damalige Schulleiterin Eleonore Martin bei sich zu Hause.

Die renovierte Statue der heiligen Anna am Kircheneingang.

Die renovierte Statue der heiligen Anna am Kircheneingang. © Franz Galster

Nach ihrem Tod durfte sich Erhard Ruder, der Martin bis zum Tod betreute, aus ihrem Nachlass ein Teil auswählen. Er entschied sich für die Statue. Die Kirchenverwaltung ließ sie schließlich unter Einschaltung des Denkmalschutzes renovieren und innen seitlich des Eingangs wieder aufstellen. Pfarrer Wolf spendete ihr jetzt wieder den kirchlichen Segen.

„Wir sind eine tolle Gemeinschaft, die Höhen und Tiefen übersteht“, resümierte Wallfahrtsführer Christian Habermann. Am ersten Tag lief eine Gruppe von rund 30 Teilnehmern, unter ihnen auch Pilger aus Kleingesee, eine Strecke von 43 Kilometern bis Buckendorf, einem kleinen Ort zwischen Hollfeld und Stadelhofen. Am zweiten Tag stießen nochmals etwa 30 Teilnehmer dazu. Sie waren mit dem Bus nachgereist.

Gemeinsam legten alle zusammen die Reststrecke bis Vierzehnheiligen zurück, durch schöne Regionen wie das Kleinziegenfelder Tal. Sie freuten sich schließlich, dass ihr Organist Tobias Dörres im Gotteshaus spielte, angeführt von seinem Bruder Michael Dörres als Kirchenschweizer. Am Sonntag ging es mit dem Bus bis nach Waischenfeld und von dort zu Fuß zurück nach Bärnfels.

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