Baumfällungen in Forchheim: Die Gewog entschuldigt sich

16.2.2020, 16:02 Uhr
Dieses Foto wurde uns von einer Anwohnerin der Adresse Käsröthe 3 zur Verfügung gestellt. Es zeigt den Grenzbewuchs mit hohen Bäumen und einer Hecke zwischen dieser Adresse und der dahinter liegenden Grünfläche der Gewog im Jahr 2017. Jetzt ist alles beseitigt.

© Foto: Privat Dieses Foto wurde uns von einer Anwohnerin der Adresse Käsröthe 3 zur Verfügung gestellt. Es zeigt den Grenzbewuchs mit hohen Bäumen und einer Hecke zwischen dieser Adresse und der dahinter liegenden Grünfläche der Gewog im Jahr 2017. Jetzt ist alles beseitigt.

Ein entsprechendes Schreiben ans Forchheimer Bauamt ging auch unserer Redaktion zu. Zuerst hatten sich Nachbarn an die FGL-Fraktionsvorsitzende Annette Prechtel gewandt, die wiederum den Bund Naturschutz einschaltete. Auch Sprecher der CSU und der Stadtverwaltung hatten sich empört über das eigenmächtige und ungenehmigte Vorgehen der Gewog geäußert.

Heute im Bauausschuss

Die Wohnungsbaugenossenschaft möchte auf der heutigen Grünfläche hinter den Hausnummern 9 und 11 ein weiteres Haus mit 15 Wohnungen errichten, davon elf Sozialwohnungen. Der Neubau überschreitet teilweise die im Bebauungsplan vorgesehenen Baugrenzen. Der Bauantrag soll deswegen am Montag im Bauausschuss des Stadtrates beraten werden.

Die Gewog schreibt in ihrem Entschuldigungsbrief: "Aufgrund geplanter Baumaßnahmen für sozialen Wohnungsbau wurden am 29.01.2020 Baumfällarbeiten durch uns, die Gewog Wohnungsbaugenossenschaft Forchheim eG, auf dem Grundstück der Käsröthe 9/11 in Forchheim vorgenommen. Wie sich herausgestellt hat, lag eine entsprechende Genehmigung bislang nicht vor. Für diesen Fehler unsererseits möchten wir uns entschuldigen und verstehen die daraus entstandene Verärgerung unserer Bürger."


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Dieses Foto vom 3. Februar zeigt ganz links die Gegenperspektive auf die Garagen zwischen Käsröthe 3 und 3a (das große Haus in der Mitte).

Dieses Foto vom 3. Februar zeigt ganz links die Gegenperspektive auf die Garagen zwischen Käsröthe 3 und 3a (das große Haus in der Mitte). © Foto: Ulrich Graser

Weiter heißt es: "Uns ist bewusst, dass unser Verhalten nicht richtig war. Wir möchten hiermit klarstellen, dass dieser Umstand keinesfalls vorsätzlich auf Missachtung der gesetzlichen und städtischen Regelungen begründet ist. Wie Sie wissen handelt die Gewog Forchheim eG stets zum Wohle unserer Bürger und Stadt."

Ersatzpflanzungen seien bereits vor der Rodung geplant gewesen: "Mit dem Neubau beider Wohnobjekte wollen wir ebenso den Energiebedarf und C02-Verbrauch der Bestandhäuser verbessern. Als Maßnahme dessen sind die Anbindung an die Pelletheizung vom Neubau aus und verbesserte Dämmungen an der Außenhülle der Bestandobjekte geplant."

Wiedergutmachung angeboten

Die Gewog, heißt es weiter, stehe "gern weiteren Ersatzpflanzungen als Entschädigungsmaßnahmen zur Wiedergutmachung offen gegenüber. Für unser Fehlverhalten möchten wir unser ausdrückliches Bedauern ausdrücken. Wir bitten Sie die Unannehmlichkeiten, die Ihnen daraus entstanden sind, zu entschuldigen und sehen einer einvernehmlichen Lösung im Sinne der Stadt Forchheim und dem Wohle unserer Bürger und Bürgerinnen positiv entgegen."

Das Schreiben ist von allen Vorstandsmitgliedern sowie der Aufsichtsratsvorsitzenden und ihrem Stellvertreter unterzeichnet: Loreen Klauß, Harald Grimm, Andreas Brückner (Vorstand), Kerstin Freund, Günther Hammer (Aufsichtsrat).

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