Beweis für den Gemeinschaftssinn

6.8.2007, 00:00 Uhr
Beweis für den Gemeinschaftssinn

© Frank

Neben Landrat Reinhardt Glauber hatten sich Bürgermeister Wilhelm Schmitt, Kreisbrandinspektor Reiner Disselberger und Kreisbrandmeister Thomas Windisch an der Spitze zahlreicher Ehrengäste im Festzelt eingefunden. Glauber überreichte das Feuerwehrehrenzeichen in Silber für 25 Jahre aktiven Dienst an: Dieter Grasser und Josef Schnaubelt von der Jubelwehr, Reinhold Rackelmann, Klaus Stegbauer und Dieter Thummet von der Patenwehr aus Ermreuth, Wolfgang Herzing und KBI Reiner Disselberger aus Neunkirchen, Werner Wagner, Reinhard Elsinger und Jürgen Braun aus Ebersbach sowie Reinhold Derfuß, Guido Beischer und Erwin Harrer aus Großenbuch.

Zwei Mal Gold

Das goldene Abzeichen für 40 Jahre Zugehörigkeit in der aktiven Truppe durften sich Christian Schmidt und Raimund Lodes an die Brust heften lassen. Mit dem Titel eines Ehrenmitgliedes wurde Franz Gubo ausgezeichnet, der seine Feuerwehr immer großzügig unterstützt hat.

Der Landrat hob bei dieser Gelegenheit die hohen Anforderungen hervor, die heute die Feuerwehren sowohl in der Ausbildung, als auch im Einsatz zu bewältigen haben. Vor allem die technischen Hilfeleistungen machten inzwischen über 50 Prozent der Arbeit aus. Zudem dürfe die Belastung der Feuerwehrleute nicht unterschätzt werden, die gerade bei der Bergung von schwerverletzten oder toten Unfallopfern auftreten kann.

Vor allem aber die Folgen des Klimawandels, der sich inzwischen auch bei uns mit immer größeren Unwettern und Überschwemmungskatastrophen bemerkbar mache, stelle die Angehörigen der Hilfsdienste vor immer größere, neuartigere Anforderungen, die es möglichst schnell und umfassend zu bewältigen gelte. In diesem Zusammenhang appellierte Glauber an alle Anwesenden, Elementarschäden in der Hausrat- und Wohngebäudeversicherung aufzunehmen, um zumindest die bei solchen Ereignissen drohenden finanziellen Belastungen, die oftmals bis zur Existenzgefährdung gehen würden, abzumildern.

Der Schirmherr des Festes und Bürgermeister von Neunkirchen, Wilhelm Schmitt, lobte die Bereitschaft, für die Bürger und Bürgerinnen von Rödlas ehrenamtlich den Feuerwehrdienst zu leisten, als Beweis eines herausragenden Gemeinschaftssinn.

Auf das zurückliegende Jahrhundert blendete anschließend Schriftführer Daniel Gubo zurück: Am 6. Januar 1907 hatten 22 Mitglieder die Freiwillige Feuerwehr Rödlas ins Leben gerufen. Vereinsvorsitzender war damals Balthasar Wölfel und Kommandant Heinrich Wölfel. Der Monatsbeitrag lag bei 15 Pfennigen, Knechte waren von der Beitragspflicht befreit.

Die Jubelwehr in Rödlas, ein Ortsteil Neunkirchens mit rund 150 Einwohner, hat heute 36 Mitglieder, wovon wiederum 22 den aktiven Dienst verrichten. An der Spitze der Truppe stehen die Kommandanten Manfred Siebenhaar und sein Stellvertreter Dieter Grasser, den Vereinsvorstand bilden Hans-Jürgen Klenner, Stellvertreter Reinhard Back und Siegfried Gubo, Kassenwart Hans Sorger und Schriftführer Daniel Gubo.

Sturmschäden beseitigt

Stellten der Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses (1968), die Weihe der Fahne anlässlich des 80-jährigen Jubiläums (1987) und die Errichtung des schmucken Gerätehauses (1995), noch die freudigen Ereignisse in der Geschichte dar, verzeichnete die Chronik aber auch Einsätze, die das Hab und Gut der Bürger gefährdeten. So waren immer wieder Sturmschäden zu beseitigen, der Verkehr abzusichern und vor allem die Einsätze auf der unfallträchtigen Kreisstraße von Großenbuch nach Rödlas stechen hervor. Daneben stellten der Brand eines Dachstuhls (1992) sowie eines Stalles samt angrenzender Scheune nach einem Blitzschlag (2003) mit einem Gesamtschaden von 250 000 Euro die kleine Wehr vor große Anforderungen, die man aber bestens bestand.