Brand am Gymnasium Fränkische Schweiz: Fahrlässige oder vorsätzliche Brandstiftung?

9.1.2021, 11:51 Uhr
Brand am Gymnasium Fränkische Schweiz: Fahrlässige oder vorsätzliche Brandstiftung?

© Kreisbrandinspektion Forchheim

Die Polizei schließt einen technischen Defekt nach wie vor aus. "Nur ob es sich um fahrlässige oder vorsätzliche Brandstiftung handelt, ist noch unklar", teilt Kathrin Weißerth, Pressesprecherin der Polizei Oberfranken, auf NN-Nachfrage mit.

Am 8. Dezember löste um 10 Uhr die automatische Brandmeldeanlage Alarm aus. In einer Toilette im Untergeschoss des Gymnasiums war ein Feuer ausgebrochen. Die Feuerwehr Ebermannstadt und die Feuerwehr-Kameraden aus Gasseldorf, Pretzfeld und Streitberg rückten an. Das Feuer war rasch unter Kontrolle – allerdings hatten sich giftige Rauchgase bis in das erste und zweite Obergeschoss ausgebreitet.

Alarm während der Klausur

Deshalb wurde die gesamte Schule evakuiert. Einige Schüler wurden vom Rettungsdienst und der Feuerwehr betreut, weil sie Kreislaufprobleme hatten. Nach der Durchlüftung der betroffenen Räumlichkeiten konnte der Unterricht nachmittags teilweise wieder stattfinden, hieß es aus der Schule.

Eine Schülerin des Gymnasiums berichtete den NN, dass die Zwölftklässler gerade eine Klausur schrieben, als der Feueralarm ausgelöst wurde – was einigen Prüflingen offenbar nicht ungelegen kam. Allerdings hielt deren Erleichterung nicht lange an, die Schülerinnen und Schüler mussten nach dem Einsatz wieder zurück und die Klausur zu Ende schreiben.

Elektroleitungen erneuern

Schulleiter Siegfried Reck war gestern für die notwendige Renovierung der Anlage mit dem Landratsamt, das für das Gymnasium zuständig ist, in Kontakt. "Unser Ziel ist es, die Reparaturarbeiten schnellstmöglichst in die Gänge zu bekommen und sie in den nächsten drei Wochen zu erledigen."

Solange ist nach aktuellem Stand die Schule coronabedingt geschlossen. Wie Reck im Gespräch mit den NN mitteilt, müssen die Decke neu aufgebaut, die Elektroleitungen erneuert werden. "Bei dem Brand sind sie teilweise verschmort." Die Leitungen führten bis in den Verwaltungstrakt, sagt Reck und macht damit deutlich, wie kostenintensiv die Arbeiten sind. Nach seinen Kenntnissen beläuft sich der Sachschaden auf über 100 000 Euro.