Brunnen soll wieder die Zeit anzeigen

7.2.2019, 19:06 Uhr
Brunnen soll wieder die Zeit anzeigen

© Archivfoto: Edgar Pfrogner

Auf Antrag des Stadtrates Reinhold Otzelberger (CSU-Fraktion) und mit großer Unterstützung von Ludwig Preusch (FW), Hans-Werner Eisen und Udo Schönfelder (CSU) hat der Finanzausschuss des Stadtrates bei seiner gestrigen Beratung des Haushaltsplanes die Summe von 13 000 Euro ins Zahlenwerk aufgenommen, um den Zeitbrunnen von Grund auf zu reparieren, so dass er auch weiter die Zeit anzeigt.

Mit einer regelrechten Tirade, die eigentlich nur mit persönlichen Gründen erklärt werden kann, hatte zuvor Gerhard Meixner (FGL) versucht, dem Zeitbrunnen von Harald Winter endgültig das Wasser zu sperren: "Der Brunnen ist eine totale Fehlkonstruktion und fast noch nie gelaufen." Es sei "totaler Quatsch", ihn "neu aufzurüsten". Es handle sich um "ein Danaergeschenk des Heimatvereins" an die Stadt. Meixner verwendete hier den Begriff, mit dem ein "Trojanisches Pferd" auch umschrieben wird.

Reinhold Otzelberger sagte, der Heimatverein wolle sich zur Hälfte, jedenfalls bis 5000 Euro an den Reparaturkosten beteiligen. Nach Auskunft des Künstlers Winter müsse die elektronische Steuerung erneuert werden, außerdem sei die Pumpe ausgefallen. Der Brunnen mit seinen zwölf Stelen (sie stehen für die zwölf respektive 24 Stunden) zeigt, wenn er funktioniert, über den Fluss des Wassers die Uhrzeit an.

Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD) fragte, ob es denn nicht reiche, den "Brunnencharakter" wieder herzustellen, unabhängig vom "Zeitcharakter". Sprich: Reicht es nicht, wenn Wasser fließt? Muss es denn auch noch die Zeit anzeigen? Eine Pumpe kostet weniger als zusätzlich die Steuerung auszutauschen.

Damit stieß er aber auf viel Kopfschütteln. Ein Zeitbrunnen, der die Zeit nicht anzeigt, wozu er eigens erdacht und konstruiert wurde? Für Ludwig Preusch ein Unding. Udo Schönfelder: "Die angezeigte Zeit ist Bestandteil des Brunnens." Hans-Werner Eisen rief dazu auf, die Fehlerquelle zu identifizieren und den Brunnen wieder zum Laufen zu bringen.

Reinhold Otzelberger stellte die geringe Summe für die Stadt in den Raum: 5000 oder 6000 Euro, dazu 1500 Euro für eine bisher nicht stattgefundene jährliche Wartung durch eine Fachfirma. Oberbürgermeister Uwe Kirschstein ließ abstimmen: Gegen drei Stimmen (Kirschstein, Meixner und FDP-Rat Stefan Schick) wurde der Antrag Otzelbergers angenommen.

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