Buckenhofen feiert seine zwölfte Kerwa

6.9.2018, 17:22 Uhr
Von links: Zweiter Vorsitzender Steffen Kneitz,  Ehrenvorstand Georg Bauer, Bierkönigin a.D. Carina II., Ehrenvorstand Michael  Dittrich und Erster Vorsitzender Stephan Schneider. 

© Udo Güldner Von links: Zweiter Vorsitzender Steffen Kneitz, Ehrenvorstand Georg Bauer, Bierkönigin a.D. Carina II., Ehrenvorstand Michael Dittrich und Erster Vorsitzender Stephan Schneider. 

Vor elf Jahren war es, da schien die Kirchweih in Buckenhofen vor dem Aus zu stehen. Am bisherigen Standort vor dem Gasthaus „Zur Sonne“ war wegen unterschiedlicher Auffassungen der Wirtsleute und der noch lose organisierten Kerwasburschen nach zwölf Jahren Schluss. Und das vier Wochen vor dem offiziellen Kerwa-Wochenende.

„Aus einer Laune heraus“ sei dann die Idee entstanden, die Tradition, die sich bis ins Jahr 1883 zurückverfolgen lässt, nicht so einfach sterben zu lassen. Zuerst dachten die etwa 30 Kerwasburschen und -madla, man könnte nur für sich feiern. Hinter dem Feuerwehrhaus auf einer kleinen Wiese neben einem Weiher wollten Michael Dittrich und seine Freunde grillen. „Damit unsere Gemeinschaft nicht einschläft.“ Als daraus nichts wurde, fasste man einen verwegenen Plan.

Warum nicht ein kleines Zelt nehmen und es auf einem Privatgrundstück aufstellen? Das spätere Ehrenmitglied Thomas Roth hatte das Eine, Konrad „Konni“ Lauger das Andere. Mit den Regnitzmusikanten, dem inzwischen nicht mehr bestehenden „Scheuna-Express“ und der Hampels House Band unterstützten drei Musikgruppen das Experiment – indem sie auf ihre Gagen verzichteten.

Der Zuspruch sprengte die mit einer Plane überdachten 120 Quadratmeter. „Stundenlang standen die Leute auf der Straße, bis ein Platz im Zelt frei wurde“, erzählen die Macher. Buckenhofen hatte eine neue Mitte, einen Kristallisationspunkt, der fünf Tage im Jahr alle Generationen vereinte. Unter den drei B – Bier trinken, Baum aufstellen, Betzn austanzen.

Verein musste her

Schon bald war klar, dass aus dem Provisorium an der Ecke Friedenstraße/Zur Staustufe keine Dauerlösung würde werden können. In den Kellerräumen Georg Bauers fasste man einen weitreichenden Entschluss: Ein Verein musste her, der auf dem 5200 Quadratmeter großen Festgelände neben dem Sportverein einen professionellen Neuanfang wagte.

„Das Startkapital waren gerade einmal 300 Euro, die wir in einem Hut gesammelt haben“, erinnert sich Michael Dittrich, der als Gründungsvorsitzender maßgeblichen Anteil am Neuanfang hatte.
„Wer konnte ahnen, dass daraus einmal ein solches Großereignis würde“, so Georg Bauer, der in den ersten vier Jahren als Zweiter Vorsitzender und danach weitere fünf Jahre als Beisitzer „mit viel Herz und Engagement“ Hand anlegte, wie der derzeitige Vorsitzende Stephan Schneider lobt.

Dabei hatte Georg Bauer schon einmal die Kerwa wachgeküsst, nachdem sie zehn Jahre im Dornröschenschlaf gelegen hatte. Das war vor 22 Jahren. Danach begann die goldene Zeit in der Gastwirtschaft Lauger, die später „Zur Sonne“ hieß.

Heute hat sich die Kerwa Buckenhofen Dank der unermüdlichen Arbeit der Kerwasburschen mit ihren 176 Mitgliedern, darunter mehr als 80 Aktive, zum zweitgrößten Fest im Stadtgebiet gemausert. Nur das Annafest hat mehr Besucher. „Noch größer soll es aber nicht werden“, so der Industriemechaniker Michael Dittrich. „Wir wollen es schließlich weiter ehrenamtlich stemmen.“

Forchheims Fest-Bürgermeister Franz Streit resümierte: „Wenn es Euch nicht gäbe, man müsste Euch erfinden.“

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