Buckenhofens erster Pfarrer Emil Köhler ist gestorben

20.11.2020, 16:48 Uhr
Buckenhofens erster Pfarrer Emil Köhler ist gestorben

© Archivbild: Udo Güldner

Aus dem unterfränkischen Retzstadt stammend, kam er als Kind nach Nürnberg, erlebte dort die Bombardierung, und studierte nach dem Zweiten Weltkrieg in Würzburg und Bamberg Theologie bis zur Priesterweihe 1953. Nach Stationen in der Domstadt und der Noris kam Köhler 1962 nach Forchheim, wo er als Kuratus an St. Martin wirkte.

Als die noch eigenständige Gemeinde Buckenhofen 1966 endlich ihre eigene Kirche bekam, da war er es, der als motivierter junger Mann die Pfarrstelle einnahm. „Es war sein Kind, das er großgezogen hat“, erinnert sich Monsignore Otto Donner, der mit „dem sehr fleißigen“ Köhler zusammengearbeitet hat. Mit der Errichtung eines Pfarrhauses, eines Glockenturmes und eines Kindergartens hatte man ein Jahrzehnt lang zu tun. Außerdem war er, das weiß der Autor aus eigener Erfahrung, als Religionslehrer in Burk und Buckenhofen im Einsatz. 

Bis zu seinem Ruhestand 1997 und dem Umzug nach Nürnberg blieb er seinem Buckenhofen treu. Ohne ihn hätte es die Pfadfinder, die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung oder den Kirchenchor nicht gegeben. Noch viel wichtiger: Auch der heute so erfolgreiche Musikverein Forchheim-Buckenhofen geht auf Köhlers Initiative zurück. Er suchte unter seinen Ministranten Musiker, die als Knabenblaskapelle Prozessionen und Bittgänge begleiten sollte. Daraus erwuchs einer der größten Musikvereine Nordbayerns. Köhler wurde folgerichtig Ehrenmitglied und bekam zu seinem 90. Geburtstag einen Hausbesuch mit Privatkonzert. Die Stadt Forchheim verlieh ihm zum 70. Geburtstag die Bürgermedaille in Gold. 

Mit der Beisetzung in der Priestergruft auf dem Nürnberger Westfriedhof schließt sich der Kreis. Wenige Meter entfernt ging der kleine Emil vor mehr als 80 Jahren zur Schule.

Udo Güldner

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