Hochkarätiges Programm bei Literaturtagen im Kreis Forchheim erwartet

31.10.2019, 12:27 Uhr
Hochkarätiges Programm bei Literaturtagen im Kreis Forchheim erwartet

© Foto: Udo Güldner

Beim Pressegespräch erläuterten Landrat Hermann Ulm, Sparkassen-Chef Ewald Maier und die beiden Organisatorinnen Silvia Bessler und Jacqueline Krempe, was die Besucher ab dem 4. November erwartet. Es wurde viel Wert auf eine große literarische Bandbreite gelegt. Neben Lesungen mit bekannten Autoren steht wie im vergangenen Jahr auch wieder ein Film auf dem Programm. Eine Übersicht über die Termine haben wir hier für Sie zusammengestellt.

Es ist eine abenteuerliche Geschichte, die Hermann, Adolf und Robert Schlagintweit aus München in die weite Welt hinausführt. Die Brüder sind Forschungsreisende, als das Mitte des 19. Jahrhunderts tatsächlich noch ein Abenteuer war. Nach Indien zog es sie, in den Himalaya, um dort Berge zu bezwingen und die Landschaft zu erkunden.

Einer von ihnen bezahlte seine Neugier als vermeintlicher Spion mit der Enthauptung. Die beiden anderen ließen sich hernach für einige Zeit auf Schloss Jägersburg nieder, wo sie ihre Sammlung auswerteten. Hier an historischem Ort wird der Bergsteiger und Schriftsteller Rudi Palla aus Wien die spannende Geschichte der Himalaya-Expedition erzählen.

Legendäre Autoren

Zu den steigenden Besucherzahlen, von anfangs 850 auf zuletzt über 1300, trugen auch die stets ausverkauften Auftaktveranstaltungen bei. Legendäre Autoren wie Hellmuth Karasek, Martin Walser oder Wladimir Kaminer waren schon in Forchheim. Nun soll es mit der Schauspielerin Claudia Michelsen erstmals eine Frau sein. Sie liest aus Briefen und Erinnerungen Marlene Dietrichs, die sich darin nicht als toughe Femme Fatale, sondern als verletzliches, zerbrechliches Wesen zeigt. Elena Wopkes und Sophia Wagner werden Dietrichs größte Erfolge singen.

Ihr Mitschüler vom Herder-Gymnasium Forchheim, Nicolai Prechtel, wird am Konzertflügel begleiten. Derlei wird Peter Stamm nicht brauchen. Die Worte des preisgekrönten Schweizer Schriftstellers werden auch so zur Melodie. Wenn auch zu einer verstörenden, bezaubernden, spannenden...

Programmpunkte für Kinder und Jugendliche

Um noch mehr Kinder und Jugendliche für das Bücherlesen zu begeistern, haben die Organisatoren Rainer Streng, Silvia Bessler, Jacqueline Krempe, Marion Schmidt und Doris Koschyk die Zahl der Schul- und Kindergarten-Lesungen von sechs auf acht erhöht. Mit den drei Gymnasien hat man zudem neue Kooperationspartner gefunden, um den blätterWALD neu aufzuforsten. So wird Rainer Streng, dessen Literaturbühne in Forchheim demnächst ihr 25-jähriges Jubiläum feiern wird, im Gymnasium Ebermannstadt Franz Kafkas "Bericht für eine Akademie" lesen und leben.

Damit die Schullektüre den Ruch der lästigen Pflichterfüllung verliere. Ähnlich wird es mit Michael Hegers Blick auf das Jahr 1919, dem Jahr als Ströme von Blut durch München flossen und die Regierung nach Bamberg flüchtete. Hier lebt Heger, der daraus einen fulminanten Kriminalroman gemacht hat, der aus der Geschichte eine Geschichte macht.

Mit dem Motorrad durch 50 Länder gereist

Wenn im November die Motorräder ihren Winterschlaf antreten, dann können die darauf sitzenden Biker sich anhören, wie Lea Rieck aus ihrem Büro floh. In achtzehn Monaten umrundete die Journalistin aus München ganz alleine die Welt, durchquerte 50 Länder, alles auf ihrem Motorrad. Sie zeigt in einer Multimedia-Show, was sie gesehen und mit wem sie gesprochen hat. Kurzweilig und überraschend sei das, so Krempe.

Noch weiter hinaus treibt es Nick D. Sturb, wie das Pseudonym des in Heroldsbach lebenden Autors Pedro Stöhr heißt. Inspiriert von Douglas Adams´ "Per Anhalter durch die Galaxis" erzählt er eine Science Fiction-Geschichte von unbekannten Objekten, die vom Himmel fallen und mysteriösen Autounfällen. Der literarische Newcomer liest nicht ohne Grund im Jungen Theater, wo bislang schon der blätterWALD-Poetry Slam stattgefunden hatte.

Filmbiographie "Tolkien" im Kino-Center Forchheim

Wenn die Besucher im Zehntspeicher inmitten Neunkirchens ihre Bratwürste mit Kraut auf dem Teller haben, dann wissen sie nicht, dass so auch der Krimi beginnt, in dem Jan Beinßen den "Kärwakiller" den Festplatz unsicher machen lässt. Der Niedersachse, der nun in Herzogenaurach lebt, entsendet seinen Ermittler Paul Flemming, der bereits der "Schäufele-Verschwörung" auf die Spur kam und den "Meisterdieben von Nürnberg" das Handwerk legte. Diesmal scheint es, als ob jemand zwischen Schießbuden, Riesenrad und Brezenstand die Feierlaune mit Glasscherben im Sauerkraut verderben wollte. Dazu gibt es von den Kerwasburschen noch etwas auf die Ohren.

Eine noch phantastischere Welt ist in "Tolkien" zu sehen, einer Filmbiographie, die das Kino-Center Forchheim zeigt. Manuela Dengler-Redlin hat die Erzählung der Jugend des "Herr der Ringe"-Schöpfers extra noch nicht auf die Leinwand gebracht. Zum Start werden besondere Gäste Gaben aus Mittelerde mitbringen. Dahinter verbergen sich Forchheimer, die in Live-Rollenspielen Zwerge, Elfen und Orks darstellen.

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