Bürgerbus in Effeltrich könnte für alle da sein

23.1.2020, 13:27 Uhr
Bürgerbus in Effeltrich könnte für alle da sein

© Foto: Dagmar Niemann

In der ersten Sitzung dieses Jahres beschlossen die Gemeinderäte einstimmig, dass im Ort eine Ladestation für Elektroautos errichtet werden soll. Zu diesem Zweck wurde mit der ortsansässigen Elektra Genossenschaft Effeltrich ein Kooperationsvertrag abgeschlossen.

Die Gemeinde stellt das Grundstück für die Ladestation zur Verfügung: Sie wird in einer Ecke des Parkplatzes mit den großen Pappeln an der Baiersdorfer Straße entstehen, vis à vis des Eingangs zum Feuerwehrgerätehaus. Sie wird ferner dafür sorgen, dass dort zwei Autostellplätze ein Fundament erhalten und gepflastert werden. Die Elektra installiert die Ladesäule für zwei PKW und den Netzanschluss und betreibt die Ladestation an sieben Tagen in der Woche und 24 Stunden am Tag. Der Vertrag wird zunächst für sechs Jahre geschlossen. Die Kosten für die Gemeinde belaufen sich auf etwa 4000 Euro und werden vom Landkreis bezuschusst.

Unterstützung für ältere und gehbehinderte Bürger

Die DEL-Fraktion hatte schon im Frühjahr 2017 einen Antrag auf Kauf oder Leasing eines kleinen "Bürgerbusses" gestellt. Nun ist der Antrag erneut gestellt worden und Susanne Lasch-Siebold hat erläutert, wie die DEL sich das Projekt vorstellt: Der Bürgerbus soll älteren oder gehbehinderten Bürgern das Einkaufen oder allgemein die Teilhabe am öffentlichen Leben im Ort erleichtern. Prinzipiell soll er jedermann zur Verfügung stehen und während einer Probezeit von einem oder zwei Jahren an zwei Tagen in der Woche zu einer festgelegten Zeit von bestimmten Einstiegsstellen aus häufig gewünschte Ziele wie etwa das Ärztehaus oder den Netto-Markt anfahren.

Nach etwa zwei Stunden könnten die Bürger zurückgefahren werden, diesmal sogar bis vor die Haustür, da sie eventuell schwere Einkaufstaschen transportieren müssten. Der Fahrdienst soll auf ehrenamtlicher Basis organisiert werden. Eine Kooperation mit Poxdorf wäre in Betracht zu ziehen; dann müssten auch dort passende Haltestellen festgelegt werden.

Gibt es genug Helfer?

Der Antrag stieß im Rat prinzipiell auf Zustimmung. Allerdings gab es verschiedene Einwände. Warum sollte nicht auch das Café Augustin angefahren werden? Würden sich genug Helfer finden? Was würde ein behindertengerechtes Fahrzeug kosten?

Von Gisela Geyer (FW) kam der Vorschlag, ein ehrenamtliches Helfernetzwerk zu gründen; in Heroldsbach gebe es beispielsweise einen sehr erfolgreichen Seniorenhilfsverein "Wir – für uns", der einen solchen Fahrdienst anbietet.

Im Beschluss ist festgehalten worden, dass zunächst mit Hilfe einer Abfrage im Mitteilungsblatt der Verwaltungsgemeinschaft (also Poxdorf einbeziehend) festgestellt werden soll, auf welche Resonanz das Angebot eines Bürgerbusses stoßen würde und ob sich ehrenamtliche Fahrer finden würden, so dass ein Fahrdienst organisiert werden könnte. Vom Heroldsbacher Seniorenverein könnte man Ratschläge einholen.

Kämmerin Christine Keusch hat über die von ihr angestrebte Auflösung eines Kontos des Schulverbandes Effeltrich bei den Vereinigten Raiffeisenbanken berichtet. Um Negativzinsen zu vermeiden, schlug sie vor, die auf dem Konto aufgelaufene Summe von 132 400 Euro durch die Gesamtzahl der Schüler im Jahre 2009, nämlich 139, zu teilen und so zu errechnen, wie viel Geld jede Mitgliedsgemeinde des Schulverbandes erstattet bekommen muss, damit das Konto aufgelöst werden kann.

Der Stadt Forchheim stehen für damals sechs Schüler 5 715 Euro zu; Poxdorf müsste für zwei Schüler 1 905 Euro erhalten und Effeltrich für 131 Schüler 124 780 Euro. Die Räte beschlossen, das Geld in der vorgeschlagenen Weise zu verteilen.

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