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Bürgermeister von Wiesenthau: "Unsere Lage ist Segen und Fluch"

13.6.2021, 09:02 Uhr
Wiesenthau, idyllisch unterhalb des Walberla gelegen.

© Berny Meyer Wiesenthau, idyllisch unterhalb des Walberla gelegen.

"Früher sind wir als Kinder auf der Straße Schlittengefahren, haben im Wald Lager gebaut oder haben im Winter auf dem kleinen Weiher in der Heckengasse auf dem Eis Fußball gespielt", erinnert sich Bürgermeister Bernd Drummer an die früheren Zeiten in Wiesenthau.

Auch an Grillfeste des Gesangvereins am kleinen Walberla denkt er gern zurück. "Das war simpel, aber total schön. Nur Bratwürste, Brot, Bier und Limo gab es. Aber alle haben in der Wiese gelegen und es sich einfach gut gehen lassen."

Bis vor 20 Jahren gab es auch noch den Schuster oder Schuhladen mitten im Ort, daneben ein Lebensmittellädchen. Und bis vor wenigen Jahren den Bäcker, eine Raiffeisenbank- und Sparkassen-Filiale. Der Ortskern hat sich gewandelt "So einen richtigen ausgeprägten Dorfkern haben wir eigentlich nicht", sagt er.


Dorfleben in Wiesenthau: "Hier trifft man sich und ratscht"


Wobei: "Mit der Feuerwehr und dem dortigen Platz, dem Rathaus, Dorflädle, dem Schloss, der Kirche und dem Gasthaus Egelseer befinden sich schon lauter wichtige Anlaufpunkte entlang der Hauptstraße." Und der Weiher mit Blick auf das Schloss sei ein schöner Ort.

"Nicht viele Einkaufsmöglichkeiten oder Anbieter von Dienstleistungen"

Bürgermeister von Wiesenthau:

© Foto: Berny Meyer

Wiesenthau kann besonders mit seiner Lage punkten, findet er: "Vor dem Walberla gelegen, aber auch nah an Forchheim. Wir haben einige Gastronomien, wenn man Schlaifhausen dazunimmt und Kindergarten und Schule." Jedoch gibt es nicht viele Einkaufsmöglichkeiten oder Anbieter von Dienstleistungen im Ortskern.

"Da ist unsere Lage Segen und Fluch zugleich", sagt der Bürgermeister. Weil viele durch die Nähe zu Forchheim ihre Erledigungen mit anderen Fahrten verbinden. "Dadurch hält sich natürlich weniger."

"Ein Treff für Senioren fehlt, wie ein Café mit Tagespflege"

Was laut dem Bürgermeister fehlt: "Eine Möglichkeit für die Senioren, wo sie sich treffen können, wie etwa ein Café mit Tagespflege." Oder auch eine Örtlichkeit für Vereine und Veranstaltungen. "Wenn man Geld in die Hand nimmt, kann das schnell entstehen.

Der Haken ist, wer es übernimmt und wie es sich nachhaltig betreiben lässt." Er hofft, dass bei solchen Zukunftsfragen, was Wiesenthau dringend braucht und wo es sich hinentwickeln sollte, sich die Bürgerinnen und Bürger im Rahmen des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK) einbringen. "Ich hoffe, dass da die ein oder andere Idee eingebracht wird."

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