Caritas Kinderhort in Ebermannstadt feiert Geburtstag

12.10.2019, 12:00 Uhr
Caritas Kinderhort in Ebermannstadt feiert Geburtstag

Auf die Frage, was sich in den letzten Jahrzehnten im Kinderhort der Caritas verändert hat, muss Anne Singer, Leiterin und staatlich anerkannte Erzieherin nicht lange nachdenken. Die Einführung des vom Freistaat Bayerns erlassenen bayerischen Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz von 2005 brachte eine gewaltige Veränderung mit sich. Wo vorher einfache handschriftliche Strichlisten ausgereicht hatten, musste nun die gesamte Dokumentation über das Programm am Computer erfolgen. Dies brachte eine erhebliche Umstellung mit sich.

Aber Anne Singer hat mit ihrer jüngeren Kollegin, Birgit Weikert, die perfekte Ergänzung gefunden. "Unsere Generation kennt sich nicht mehr ganz so gut mit diesen Dingen aus", meint die 56-Jährige. Deswegen übernimmt die 32-jährige Kollegin den Part mit der Dokumentation "Ich diktiere, sie schreibt", zeigt sich Singer amüsiert.

Die erste Flüchtlingswelle von 2015 brachte einen weiteren Einschnitt in den Hort-Alltag mit sich. Sprachbarrieren und kulturelle Unterschiede waren Herausforderungen, die gemeistert werden mussten, erinnert sich die Leiterin zurück. Mittlerweile sind alle problemlos in die Gruppe eingewöhnt und auch die Familien haben sich in Ebermannstadt gut integriert. Eine große positive Veränderung habe der Hort mit der damals neu gewählten Bürgermeisterin Christiane Meyer erfahren. Endlich wurden schon lange versprochene, aber auf die lange Bank geschobene, Projekte umgesetzt. Wie zum Beispiel das Anlegen und Gestalten eines kleinen Gartens für die Kinder oder auch der Einbau einer gekennzeichneten Tür, die als Fluchtweg dient.

Auch an schöne Erlebnisse erinnert sich das Duo gerne zurück. Vor einigen Jahren veranstaltete der Hort statt einer Weihnachtsfeier eine große Übernachtungsfeier mit abenteuerlicher Nachtwanderung und verschiedenen Spielen. Die Kinder durften auf mitgebrachten Luftmatratzen schlafen, wobei tatsächlich in dieser Nacht sehr wenig geschlafen wurde. Die Aufregung war einfach zu groß, verrät Anne Singer lächelnd. Am nächsten Tag gab es dann für die Eltern ein gemeinsames Adventsfrühstück.

26 Kinder im Alter von sieben bis dreizehn Jahren besuchen täglich die Betreuungseinrichtung. Die Öffnungszeiten sind von 10 bis 17 Uhr. In den Ferienzeiten ist eine Betreuung ab 7.30 Uhr möglich. Der große Unterschied zur Ganztagsbetreuung in den Schulen sei der Umgang mit den Hausaufgaben, auf eine ordentliche Erledigung wird sehr viel wert gelegt.

Ein weiterer Pluspunkt sei das familiäre und dadurch individuelle Klima. Auch sieht Anne Singer in der Tatsache, dass sich die Einrichtung nicht direkt in Schulumgebung befindet, einen klaren Vorteil. Die Ganztagsbetreuung der Schulen stellen aber keine nennenswerte Konkurrenz zum Hort da.

Am meisten freut sich Anne Singer und ihre Kollegin darüber, dass sie ein so gutes Team bilden und viel Freude bei ihrer täglichen Arbeit erleben dürfen. Das bleibt nicht unbemerkt: "Die Kinder kommen sehr gerne zu uns", darüber sind sich beide einig.

 

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