Neue Ideen braucht das Land

Darum wurde die Klappstuhl-KulTour ausgezeichnet

21.9.2022, 14:31 Uhr
Die strahlenden Sieger-Teams des Wettbewerbs „Regionalbudget Oberfranken 2021“ v.l.n.r.: Lorenz Neupert, Stefan Schieweck, Alexander Dietrich (FFW Thierstein); Michael und Tina Schramm, Verein für offene Jugendarbeit Marktleugast; Antje Wimmer, Sigrid Kluck, Diana Könitzer, Petra Göttlicher, Michael Wimmer, Sabine Lorenz von Klappstuhl KulTour e.V.

© Magdalena Reither Die strahlenden Sieger-Teams des Wettbewerbs „Regionalbudget Oberfranken 2021“ v.l.n.r.: Lorenz Neupert, Stefan Schieweck, Alexander Dietrich (FFW Thierstein); Michael und Tina Schramm, Verein für offene Jugendarbeit Marktleugast; Antje Wimmer, Sigrid Kluck, Diana Könitzer, Petra Göttlicher, Michael Wimmer, Sabine Lorenz von Klappstuhl KulTour e.V.

Hohe Strahlkraft in die Regionen, überdurchschnittliches Engagement der Projektverantwortlichen und innovative Ansätze bei der Umsetzung waren die Hauptkriterien des Wettbewerbs „Regionalbudget Oberfranken 2021“. Ausgelobt hatte ihn das Amt für Ländliche Entwicklung Oberfranken.

Sieger unter den 24 eingereichten Projekten, die mit oft kleinen Mitteln große Wirkung erzielen und jüngst in einer Feierstunde im Rathaus Ebermannstadt gewürdigt wurden, ist die Initiative „Klappstuhl KulTour“. Mit Klappstühlen, Decken, einer kleinen Snack-Bar und einem „Toilettenzelt“ im Gepäck bringt das Team frischen Wind in die Kulturlandschaft Fränkischen Schweiz.

Planung für 2023 läuft

Auf unterschiedlichste örtliche Gegebenheiten lässt sich damit höchst flexibel reagieren und macht Kultur an außergewöhnlichen Orten möglich. „Ohne die finanzielle Förderung durch das Regionalbudget hätten wir unsere Idee so niemals verwirklichen können“, freut sich Initiatorin Petra Göttlicher, „und wir planen bereits eifrig die Veranstaltungen für 2023“.

Die beiden zweiten Sieger waren aus Thierstein und Marktleugast angereist. Das Team der Freiwilligen Feuerwehr Thierstein gestaltete in unzähligen Stunden und liebvoller Arbeit ein historisches Fahrzeug in ein Feuerwehr-Infomobil für Kinder um. Der Nachwuchs darf sich darin als Feuerwehrmann bzw. Feuerwehrfrau versuchen und viele Experimente ausprobieren. „Wir sind sehr dankbar für die finanzielle Förderung“, sagt Kinderfeuerwehrbeauftragter Alexander Dietrich.

Heimat mit Smartphone erkunden

Die „Entdeckertour Marktleugast“ bietet Jugendlichen die Möglichkeit, mit Hilfe eines geführten Ortsrundgangs per Smartphone ihre Heimat näher kennenzulernen. „Es ist eine moderne Schnitzeljagd, bei der die Jugendlichen ihre Heimat näher kennenlernen. „Möglich gemacht hat dies das Geld aus dem Regionalbudget“, erklärt der Vorsitzende des Vereins für offene Jugendarbeit, Michael Schramm.

Alle Preisträger-Projekte zeichnet aus, dass sie ausschließlich von Ehrenamtlichen auf die Beine gestellt werden. Ebermannstadts Bürgermeisterin und 1. Vorsitzende der Integrierte Ländliche Entwicklung Fränkische Schweiz Aktiv, Christiane Meyer, betonte in ihrer Begrüßungsrede: „Das Ehrenamt ist unbezahlbar.“ Auch Lothar Winkler, Leiter des Amts für Ländliche Entwicklung bekräftigte: „Sie alle verdienen höchste Wertschätzung und Anerkennung.“

Mut machen zu neuen Ideen

Winkler hofft, „dass die Projekte vielen anderen Menschen in den Regionen der Integrierten Ländlichen Entwicklung Mut machen und sie sich zu neuen Ideen inspirieren lassen“. MdL Michael Hofmann dankte den Preisträgern und hob hervor: „Sie gestalten Heimat.“

Mit dem Wettbewerb „Regionalbudget Oberfranken 2021“ möchte das Amt für Ländliche Entwicklung Oberfranken besonders gelungene Projekte in den sogenannten ILE-Regionen würdigen. ILE steht für Integrierte Ländliche Entwicklung. Die Ämter für Ländliche Entwicklung unterstützen mit der ILE ländliche Gemeinden, die sich freiwillig zusammenschließen, um gemeinsam eine lebenswerte und zukunftsorientierte Region zu gestalten. Je zwei Projekte aus dem Jahr 2021 durften pro Region eingereicht werden.

„Unter verschiedenartigsten, tollen Ideen drei Preisträger auszuwählen, war wirklich schwer“, stellt ILE-Koordinator Tobias Alt fest. Er gehörte neben Esther Wagner, Mitarbeiterin im Amt für Ländliche Entwicklung, Frank Ebert, Geschäftsführer der Entwicklungsagentur Oberfranken Offensiv e.V., Bernd Reisenweber, dem Bezirksvorsitzenden des Bayerischen Gemeindetags und Roland Vogel, Vorstand der Sparkasse Coburg-Lichtenfels, zur fünfköpfigen Jury. Mit dem Regionalbudget fördern die Ämter für Ländliche Entwicklung bürgerschaftliches Engagement. Dabei erhält jede ILE 90.000 Euro mit einer Höchstgrenze von 10.000 Euro pro Kleinstprojekt. Im vergangenen Jahr konnte das Amt über 300 oberfränkischen Projekten finanziell unter die Arme greifen.

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