Das Freibad Waischenfeld bietet für jeden etwas

12.8.2020, 06:00 Uhr
Das Freibad Waischenfeld bietet für jeden etwas

© Foto: Thomas Weichert

Die Sonne brennt vom Himmel, Wolken sind fast keine zu sehen: Der Sommer hat Franken erreicht und lässt die Daheimgebliebenen ordentlich schwitzen – Zeit für eine Abkühlung: In unserer Serie stellen wir in einer losen Folge Freibäder und Badeseen der Region vor. Zuletzt haben wir das Königsbad in Forchheim vorgestellt, nun ist das Freibad Waischenfeld an der Reihe.

Die Geschichte: Die Geschichte des Bades hat Stadthistoriker Helmut Wunder, der auch Ehrenvorsitzender der Wasserwacht Waischenfeld ist, dokumentiert. Im Jahre 1936 wurde das damalige Kur- und Familienbad auf Initiative des damaligen Waischenfelder Bürgermeisters Benedikt Spörlein gebaut. Es war das Jahr der Olympischen Spiele in Berlin. Schon damals war das Bad bei Einheimischen wie Sommerfrischlern beliebt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg, im Jahre 1964, gründete Helmut Wunders Vater Walter Wunder die Wasserwacht Waischenfeld. "Jeder Waischenfelder ein Schwimmer, jeder Schwimmer ein Retter", war seine Devise.

Das Freibad Waischenfeld bietet für jeden etwas

© Foto: Thomas Weichert

Anfang der 1970er Jahre wurde das Becken in seiner heutigen Form erneuert und das Betriebsgebäude gebaut. Noch bis heute einzigartig ist die Wärmetauschpumpe zur kostengünstigen und effizienten Beheizung des Badewassers.

1980 wurde eine Kneippanlage im Bad gebaut, die mit einer eigenen Quelle gespeist wird. Bei der Eröffnungsfeier der Kneippanlage war die legendäre Mannschaft der SpVgg Bayreuth zu Gast.

Doch es gab auch düstere Zeiten für das Bad: 2010 stand das Bad kurz vor der Schließung, weil das Landratsamt den Haushalt der Stadt nur noch dann genehmigen wollte, wenn alle freiwilligen Leistungen gestrichen werden. Das war die Initialzündung zur Gründung des Fördervereins zur Erhaltung des Freibads Waischenfeld, mit dem Ziel aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden das Freibad zu sanieren, zu unterhalten und die Attraktivität zu steigern. Heute zählt der Förderverein 120 Mitglieder. Der Vorsitzende ist noch immer Robert Weiß.

Seit der Vereinsgründung wurden dann auch tatsächlich zahlreiche Sanierungen und Neuanschaffungen getätigt, wie etwa die Toilettenanlagen, die Duschen, der Kinderspielplatzes, der Bau des Beach-Volleyballfeldes, die Anschaffung von Strandkörben, eines Wasser-Trampolins und eines Fußball-Kickers. Die größte Investition war der Einbau der Breitwellenrutsche, die der Verein mit 15 000 Euro unterstützte. Sicher ist: Ohne Förderverein gäbe es wohl heute kein Freibad in Waischenfeld mehr.

Das Angebot: Das an der Wiesent idyllisch gelegene städtische Freibad Waischenfeld, das sich seit einigen Jahren auch "Sunshinebad" nennt, kommt mit seinem entsprechendem Hygienekonzept auch in dieser Badesaison gut durch die Corona-Krise. Die sonst in normalen Jahren durchschnittliche Besucherzahl von 30 000 Badegästen wird aber heuer aufgrund der Beschränkungen nicht erreicht.

Denn aktuell dürfen sich wegen den vorgeschriebenen Abstandsregeln nur 300 Badegäste auf der Liegewiese und der großen Terrasse aufhalten. Im 1200 Quadratmeter großen Schwimmbecken dürfen sich gleichzeitig nur 70 Personen aufhalten und im Kinderplanschbecken 15. Insgesamt bietet das Freibad eine Gesamtfläche von 25 000 Quadratmetern.

Die Umkleidekabinen und Duschen im Innenbereich sind bis auf Weiteres geschlossen, der Sprungturm und die Breitwellenrutsche gesperrt. Eine zeitweise Öffnung der beiden Badattraktionen ist aber bei geringer Besucheranzahl möglich. Die Kneippanlage und das Beachvolleyballfeld sind geöffnet, ebenso der Kinderspielplatz. Die Aquafit- und Yogakurse finden weiterhin statt.

Die Zukunft: In den letzten fünf Jahren hat der Verein über 30 000 Euro in nötige Reparaturen investiert. Normalerweise gibt es jedes Jahr ein Schwimmbadfest und heuer sollte das 20-jährige Gründungsjubiläum des Fördervereins groß gefeiert werden. Dies muss jedoch wegen Corona verschoben werden. Laut dem Zweiten Bürgermeister Lothar Huss (FWSL) gibt es Planungen über eine Badesanierung.

Das Gastro-Angebot: Die Preise beim Kiosk sind moderat: So kostet eine Bockwurst mit Brötchen 2,80 Euro, die Chicken Nuggets 4,50 Euro. Verschiedene Pizzen gibt es zwischen fünf und acht Euro. Zum Kaffee oder Cappuccino gibt es auch Kuchen, und reichhaltig ist auch die Getränkekarte. Wegen den Corona-Sicherheitsvorschriften dürfen Speisen und Getränke aktuell aber nur auf der Terrasse verzehrt werden.

Der Eintritt: Bei schönem Wetter hat das Bad von 10 bis 19 Uhr geöffnet, bei schlechtem Wetter von 10 bis 11.30 Uhr und 17 bis 19 Uhr. Erwachsene zahlen für die Tageskarte 3,90 Euro, Jugendliche 2,90 Euro, Kinder 2,50 Euro und Familien mit bis zu vier Kindern 12 Euro. Außerdem gibt es Saisonkarten, Zehnerkarten und Gruppenermäßigungen.

Die Besucher müssen sich beim Eintritt registrieren. Die Eingangskontrolle erfolgt durch eine begrenzte Ausgabe an Chips, für die man fünf Euro Pfand abgeben muss. Kinder bis zum vollendeten 14. Lebensjahr haben nur in Begleitung einer erwachsenen Person Zutritt. Die Pflicht, eine Mund-Nasenschutz zu tragen, besteht im ganzen Bad. Außer auf der Terrasse am Platz, auf der Liegewiese am Platz und im Wasser.

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