Das müssen Gläubige im Landkreis Forchheim für Sonntag wissen

9.5.2020, 12:30 Uhr
Das müssen Gläubige im Landkreis Forchheim für Sonntag wissen

© Ralf Rödel

"Die Kirchengemeinden haben sich unterschiedliche Gedanken gemacht", erklärt Bertholdt. Nach sechs Wochen ohne Gottesdienste sehen einige Gemeinden ein großes Bedürfnis, wieder einen Gottesdienst zu halten. Das sind vor allem die Gemeinden, die keine Online-Gottesdienste und Angebote hatten. "Andere Gemeinden brauchen mehr Vorlaufzeit", nennt Bertholdt einen weiteren Grund für das unterschiedliche Datum, an dem die evangelischen Gottesdienste wieder starten. Denn mit dem Bereitstellen des Desinfektionsmittel ist es nicht getan.

Es müssen ferner die Kirchen ausgemessen werden, um den zwei Meter Abstand zu gewähren, die Sitzplätze markiert werden, überprüft werden, wer Masken hat und der Weg zum Ein- und Auszug der Kirche so gewählt werden, damit die Gläubigen ohne Kontakt den Gottesdienst besuchen können. In den vergangenen Wochen wurde in den Dörfern einiges unternommen, um die älteren Leute und Menschen, die zu einer Risikogruppe gehören, zu schützen. Angefangen von den Einkaufsservices und den Online Angeboten.

"Wir wollten für die Menschen da sein, deshalb hat Neunkirchen und Affalterthal mit großem Aufwand Online-Gottesdienste angeboten. Diese wollen wir weiterführen, bis sich die Lage entspannt hat", erklärt der stellvertretende Dekan, warum Neunkirchen beispielsweise am Sonntag noch keinen Gottesdienst in der Kirche anbietet.

Ähnlich wird es im evangelischen Dekanat Muggendorf gehandhabt werden. Auch hier gab es Pfarreien, die mit Gottesdiensten per Videoangebot ihre Gläubigen teilnehmen ließen und lassen. Diese Angebote werden beibehalten. Auch in diesem Dekanat fangen nicht alle Pfarreien mit einen öffentlichen Gottesdienst mit Besuchern an. Das machen nur sieben Gemeinden, die anderen sechs setzen weiter auf Online-Angebote.

Vor wenigen Tagen trafen sich die Gemeinden, um die Sicherheitskonzepte zu erstellen und umzusetzen. Eins steht fest: "Je kleiner die Kirche ist, desto schwieriger wird es", sagt Dekan Günther Werner. 35 Personen können in das Gotteshaus. Dort finden sie dann Zettel mit der Aufschrift: "Hier ist ein Sitzplatz". Drei Leute aus dem Kirchenvorstand werden dann für die Einhaltung sorgen.

 

Mundschutz muss sein

 

"Einer ist für die Desinfektion zuständig, einer kümmert sich um die Platzanweisungen und der Mesner wird die Türen öffnen, damit beim Ein- und Auszug niemand die Türen anfassen muss", erklärt Werner. "Ältere Leute haben noch Bedenken. Andererseits sind wir froh, überhaupt einen Gottesdienst feiern zu dürfen", erklärt Werner. Erschreckt sind viele wegen des Mundschutz. "Der Gottesdienst wird deshalb auf jeden Fall kürzer", sagt der Dekan. Anders bei den Katholiken.

Nicht was die Sicherheitsmaßnahmen betrifft, sondern die Gottesdienste. In den katholischen Pfarreien des Dekanats Forchheim finden in allen Pfarreien Gottesdienste statt. Allerdings ist auch dort das Platzangebot sehr begrenzt, denn die Auflage, dass zwei Meter Abstand zum Nachbarn eingehalten wird, muss erfüllt werden. "Davon ausgenommen sind Paare oder Familienmitglieder in gemeinsamer Wohnung. Für Sonntagsgottesdienste ist es deshalb sehr empfehlenswert, sich telefonisch im Pfarrbüro der jeweiligen Pfarrei anzumelden. Sollten noch Plätze frei sein, können diese kurzfristig an nicht angemeldete Besucherinnen und Besucher vergeben werden", erklärt Dekan Martin Emge in einer Pressemitteilung. Der Mund-Nasen-Schutz ist vorgeschrieben, auf das Händeschütteln beim Friedensgruß und Weihwasser wird verzichtet. Die Gläubigen sollen die eigenen Gotteslob Bücher mitbringen. Damit auch hier kein Kontakt besteht, dürfen die Kirchen nur über die Haupteingänge betreten und über die Nebeneingänge verlassen werden. Und natürlich gilt für alle Gottesdienste beider Konfessionen, dass Menschen, die an unspezifischen Allgemeinsymptomen leiden, Fieber oder Atemwegprobleme haben oder Kontakt zu einem Covid-19-Erkrankten hatten, nicht an diesen Gottesdiensten teilnehmen können.

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