Das Rathaus in Hausen wird teilweise abgerissen

6.8.2020, 14:34 Uhr
Das (nicht allzu ansehnliche) Rathaus von Hausen wird teilweise abgerissen.

© Anestis Aslanidis Das (nicht allzu ansehnliche) Rathaus von Hausen wird teilweise abgerissen.

Gleich zu Beginn der Beratungen warnte Bürgermeister Bernd Ruppert (CSU) davor, sich zu in der Diskussion „zu verzetteln“. Es gehe nicht darum, ob ein Zimmer zwei Quadratmeter kleiner sei, oder nicht, so der Rathaus-Chef – sondern vielmehr um das „große Ganze“.

Architekt Frank Stürzl, der die Entwürfe vorstellte, sagte, hatte der Planung in drei Themenkomplexe aufgeteilt. Eingangs stellte der dem Gremium den Ist-Stand vor. Bei der Untersuchung des Bestandes habe man, gemeinsam mit einem Statiker, verschiedene „Überraschungen“ erlebt. Aber das Zwischenfazit: eine ausreichende Tragfähigkeit der Mehrzweckhalle sei gegeben.

"Todesstoß" für Rathaus-Aufbau

Probleme sieht Stürzl allerdings mit dem 1985 aufgesetzten Walmdach, das nicht so ausgeführt wie geplant gewesen wurde, so der Experte. Dies gelte auch für die Nagelbrettbinder die in der Mehrzweckhalle. Außerdem erfülle die Halle aktuell nicht die Vorgaben der Versammlungsstättenverordnung. Seiner Meinung nach sei es nicht möglich unter Wahrung des Brandschutzes den damaligen Rathausaufbau wieder zu ertüchtigen. Dies sei der „Todesstoß“ für die 1990 aufgesetzte Holzkonstruktion. Deswegen war ziemlich schnell die Idee entstanden, die zweite Ebene des Rathauses abzutragen und die dadurch fehlenden Mitarbeiterräume ebenerdig anzubauen.

Die Aussage des Landratsamtes, welches eine ordnungsgemäß genehmigte Versammlungsstätte in Frage gestellt habe, konnte Stürzl entkräftigen: Im Schriftverkehr von 1976 habe er Unterlagen gefunden, die bestätigen würden, dass das Gebäude damals als „Turnhalle mit Veranstaltungsstätte“ genehmigt worden sei.

Seine Planungen sehen vor, dass die Mehrzweckhalle erhalten bleibt, nur komplett entkernt wird. Duschen und Umkleiden sollen anders angeordnet werden, außerdem soll es für die Bewirtschaftung der Gäste bei Veranstaltungen einen extra Essen- und Getränkeausgabebereich geben. Dieser Bereich soll gleich im Bereich der linken Bühnenseite angesiedelt werden.

Um den neuen Essen- und Getränkeausgabe- bereich auch mit Waren versorgen zu können, muss ein direkter Weg von der Küche der Gaststätte hin zum Ausgabebereich geschaffen werden. Hierfür muss eine Kegelbahn aufgelöst werden, um einen Verbindungsgang zu schaffen. Als eine Art „Black Box“ bezeichnete Stürzl die vorhandene Gaststätte. Gastronomie-Experten hätten moniert, dass es der bisherigen Gaststätte an geeigneten Nebenzimmern fehle. Außerdem müsse man erst noch schauen, ob es erforderlich wird, die Küche zu vergrößern.

Nicht durchringen konnte sich der Gemeinderat aber dazu die anderen Kegelbahnen aufzulösen. Die sollen zunächst noch bestehen bleiben. Einverständnis besteht von Seiten des Rates auch darin den bisherigen Aufbau des Rathauses abzureißen und die Räumlichkeiten ebenerdig anzuordnen. Genau diese Grundsatzentscheidungen hatte der Planer gebraucht, um nun weiter planen zu können. Über Baukosten konnte Stürzl in dieser frühen Phase noch nichts bekanntgeben.

Alexander Hitschfel

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