Den Tränen nahe: Es regnet Rücktritte im Kreisjugendring

30.11.2018, 09:00 Uhr
Kreisjugendringe bieten bayernweit Freizeitveranstaltungen für Kinder an.

© Benjamin Huck Kreisjugendringe bieten bayernweit Freizeitveranstaltungen für Kinder an.

Wilfling führte den Dachverband bis zum Jahr 2014 als Vorsitzender zehn Jahre lang. Nun sind im Kreisjugendring drei von sieben Vorstandsposten besetzt. Es war ein Abend mit vielen Emotionen im Sportheim der Gloria Weilersbach.

Erst im November 2017 war Monika Martin zur ersten Vorsitzenden gewählt worden, nun trat sie aus "hauptsächlich gesundheitlichen Gründen", wie sie sagte, zurück. Kurz danach gab auch der bisherige Stellvertreter Wolfgang Erner bekannt, vor Ende der turnusgemäßen Amtszeit, aus privaten, beruflichen und gesundheitlichen Gründen sein Amt zur Verfügung zu stellen.

Beisitzerin schließt sich an

Zu allem Überfluss stellte auch Vorstandsmitglied Heike Wagner ihren Beisitzer-Posten vor Ende der Wahlperiode zur Verfügung. Aktuell steht der Kreisjugendring ohne Vorsitzenden da, denn mit Thomas Wilfling konnte an diesem Abend lediglich ein Stellvertreter gewählt werden.

Die Entscheidung habe sie spontan am Dienstag treffen müssen, so die scheidende Vorsitzende. Monika Martin sagte: "Die Arbeit hat mir sehr viel Spaß gemacht". Sie bedauerte, diesen für sie schweren Schritt machen zu müssen. Sie stellte sich für die neue Vorstandschaft ein "tolles Team" vor und rührte auch gleich die Werbetrommel für eine KJR-Vorstandschaft.

Die Situation ist ernst

Den Tränen nahe sagte Martin, dass sie noch einmal die Kreisjugendring-Kleidung angezogen habe, weil ihr der Verband viel bedeute. Ihr bisheriger Stellvertreter, Wolfgang Erner, bedauerte Monika Martins Schritt und kündigte dann ebenfalls seinen Rücktritt an. Der Kreisjugendring Forchheim leidet darunter, nicht mehr genug ehrenamtliche Mitarbeiter zu finden. Auch THW und Feuerwehren im Landkreis teilen die Sorgen, Ehrenamtliche zu finden. Die Situation ist ernst, hieß erst jüngst bei der THW-Versammlung in Kirchehrenbach.

Bereits im Herbst 2013 hatte die Vorstandschaft der Vollversammlung vorgeschlagen, den Vorsitz aufgrund der Nachwuchsprobleme von neun auf sieben Personen zu reduzieren. Nun kommt auf Thomas Wilfling, der einstimmig als stellvertretender Vorstand bestimmt wurde, als kommissarischer Leiter bis Frühjahr 2019 keine leichte Aufgabe zu.

Suche nach Mitstreitern

Wilfling ist dringend auf der Suche nach Mitstreitern in der Vorstandschaft, dem aktuell außer ihm Peter Münch und Anna Büttner angehören. Wolfgang Erner, der bisher als stellvertretender Vorsitzender fungierte, übernahm den vakanten Posten des Revisors. Man merkte es Wilfling deutlich an, dass er vom kurzfristigen Rücktritt von Monika Martin "kalt erwischt" wurde und sich die Konstellation eigentlich nicht so vorgestellt hatte. "Jetzt habe ich keine Stellvertreter und keine Chefin mehr", bedauerte Wilfling fast schon hilferufend die Gesamtsituation. Eigentlich habe er, nach seiner langjährigen Tätigkeit als Vorsitzender, nicht mehr in die Vorstandschaft gewollt.

Im letzten Jahr hatte er sich im Rahmen einer Ergänzungswahl dennoch bereit erklärt, wieder in der Vorstandschaft als einfaches Vorstandsmitglied mitzuarbeiten. Dass Wilfling nun ein Jahr später wieder an der Spitze des Dachverbandes auf Landkreisebene steht, das hätte er sich zum damaligen Zeitpunkt nicht träumen lassen. Im Frühjahr 2019 wird ein neuer Vorsitzender ordentlich gewählt.

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