Der Fasching in Gößweinstein ist eingeläutet

18.11.2018, 18:33 Uhr
Der Fasching in Gößweinstein ist eingeläutet

© Thomas weichert

Für die bevorstehende Fünfte Jahreszeit werden Claudia und Horst Probst die Narren des Narrenenkübels als Prinzessin Claudia IV. und Horst I. vom Kreuzberg regieren. Die Insignien der Macht, wie Zepter und Krone, wurden ihnen von Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (BMG) und dessen Gattin Iris bei der Narrendämmerung im Café Greif übergeben.

Die neuen Regenten sind im Gößweinsteiner Fasching und der Faschingshochburg der Fränkischen Schweiz keine Unbekannten. Horst Probst ist seit vielen Jahren Hofmarschall der örtlichen Faschingsgesellschaft, bei der er auch im Männerballett mittanzt. „Mit Fußball und Fasching halte ich mich in Schwung und fühle mich mit meinen 39 Jahren noch immer sehr jung“, reimte der Prinz in seiner Rede.

Voll und ganz Karnevalistin

Seine Prinzessin Claudia, die im Gründungsjahr des Narrenkübels 1978 geboren wurde, lernte Kinderpflegerin und arbeitet heute als Krankenpflegerin in der Klinik Fränkische Schweiz in Ebermannstadt.
„Karnevalistin bin ich voll und ganz, lernte in der Garde und im Weiberballett den närrischen Tanz“, so Claudia IV.. Sie trainiert die Kleinsten der Wackelzahngarde, die neben der Prinzengarde ihren diesjährigen Tanz zu Ehren des neuen Prinzenpaares präsentierte. Probsts beide Töchter, Sophia und Lena, tanzen auch schon in der Garde mit.

Getreu dem diesjährigen Faschingsmotto „Für alle, die lachen wollen“ ist Frohsinn und Heiterkeit auch die Mission des neuen Prinzenpaares für die bevorstehende Faschingssession. Sie beginnt am 19. Januar mit der ersten Prunksitzung im Pottensteiner Bürgerhaus dann so richtig. Vor der Inthronisation musste das bis dahin noch amtierende Prinzenpaar Markus III. und Martina II. von der Schullersburg Abschied nehmen. Beide versprachen aber, dem Gößweinsteiner Fasching und dem Narrenübel treu zu bleiben. 

Eine Rakete und elf Schüsse

Pünktlich um 18.45 Uhr hatte sich zuvor der große Narrentross mit den zahlreichen Garden und musikalischer Begleitung des Musikvereins Gößweinstein vom Café Greif aus in Bewegung gesetzt, um das Gößweinsteiner Rathaus zu stürmen. Seit langem erstmals wieder mit elf Böllerschüssen und zum Abschluss mit einer Silvesterrakete, die den Abendhimmel über dem Rathaus hell erleuchtete.

Der Fasching in Gößweinstein ist eingeläutet

© Thomas Weichert

Bürgermeister Zimmermann und zweiter Bürgermeister Georg Bauernschmidt hatten sich mit den Martktgemeinderäten Josef Neuner und Rainer Polster im Rathaus verschanzt. Doch jeder Widerstand war zwecklos und Zimmermann rückte auch schnell den riesigen Rathausschlüssel und die Marktkasse heraus, die er an Faschingspräsident Stephan Dresel und Vizepräsidentin Nadja Urschlechter übergab.

Bürgermeister mit Schuhgröße 58

In der Gemeindekasse waren gerade noch elf Cent drin. Wie es beim Rathaussturm Tradition ist, kam auch diesmal der Bürgermeister nicht ungeschoren davon. Urschlechter verpasste dem „Hanni“, wie die Narren ihren Bürgermeister und Senatspräsidenten nennen, riesige Sicherheitsgummi-Feuerwehrstiefel in Größe 58, die er ab sofort jetzt immer tragen müsse – damit ihm die Aktenordner und Ratsbeschlüsse nicht mehr auf die Füße fallen.

Auch wenn er die Schulturnhalle in Eigenleistung bauen müsse, habe er gleich die richtigen Unfallschuhe für seine „Quellwasserfüße“ an, scherzten die Narren im gespielten modernen Märchen mit dem Titel „Wie du mir, so ich dir“. Es stammt aus der Feder von Ehrenpräsident Dr. Franz Macht, der selbst den zurückgetretenen Marktgemeinderat Peter Helldörfer spielte und dem Hanni, gemimt von Stephan Dresel in Feuerwehruniform, die Aktenordner vor die Füße knallte.

Hatte doch einst der „kleine Hanni“ dem Helldörfer auch die Ordner seiner CSU-Vergangenheit hingeknallt und dann eine eigene Partei gegründet. Als neuer König von Gößweinstein sei der Hanni inzwischen auch Vorsitzender aller Gößweinsteiner Vereine und habe sich obendrein noch einen Jugendtraum erfüllt: Feuerwehrmann. Dies sei ihm aber zum Verhängnis geworden, denn als Feuerwehrmann habe er einfach keine Zeit mehr gehabt, sich um den Antrag von Helldörfer zur Vereinsförderung zu kümmern und die Misere nahm ihren Lauf

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