Preisverleihung

Die Lillach bei Weißenohe ist nun ein preisgekrönter Bachlauf

17.10.2021, 15:38 Uhr
Die Lillach bei Weißenohe ist nun ein preisgekrönter Bachlauf

© Rolf Riedel,NN

Die Lillach soll über 10.000 Jahre alt und in der letzten Eiszeit entstanden sein. Sie ist Lebensraum vieler Tiere und Pflanzen. Nun wurde erstmals in Bayern in diesem Jahr der Wettbewerb „Ausgezeichnete Bäche“ ausgelobt. Ziel ist es, Kommunen und Zweckverbände bei der Renaturierung kleiner Gewässer zu unterstützen. Unter den fünf Preisträgern ist auch die Lillach.

Zur Preisverleihung kam Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber in seine fränkische Heimat, um die fünf prämierten Projekte vorzustellen. „Bäche sind mehr als fließendes Wasser. Unsere kleinen Gewässer sind ein großer Naturschatz", sagte Glauber. Als solche sollen diese weiter entwickelt werden, um die Artenvielfalt im und am Wasser zu erhalten. "Naturnahe Bäche sind ein Gewinn für die Natur und attraktive Erholungsräume für die Menschen vor der Haustür – gerade in Zeiten des Klimawandels", so der Umweltminister.

Mit dem Wettbewerb "Ausgezeichnete Bäche" will sein Ministerium noch mehr Kommunen motivieren, ihre Bäche ökologisch umzugestalten, auch über die Gemeindegrenzen hinweg. Alle Teilnehmer hätten hier vorbildliches Engagement gezeigt. Diese Vorzeigeprojekte sollen nun Anreize in anderen Gegenden schaffen, den guten ökologischen Zustand der dortigen Gewässer zu bewahren oder herzustellen.

Der Wettbewerb, der alle zwei Jahre stattfinden soll, wurde von der Koordinierungsstelle der Gewässer-Nachbarschaften im Bayerischen Landesamt für Umweltschutz mit dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz ausgelobt. Der Bayerische Gemeindetag und der Bayerische Städtetag unterstützen die Aktion. Eine Fachjury hat die eingereichten Beiträge bewertet und die Preisträger ausgewählt.

Der mit 1000 Euro dotierte dritte Preis wurde dreimal vergeben, einen davon erhielt die Gemeinde Weißenohe, durch die die Lillach fließt. Unterhalb der Karstquelle haben sich auf mehreren hundert Metern treppenartige Sinterterrassen gebildet, die als Geotop ausgewiesen und seit 1976 als flächenhaftes Naturdenkmal geschützt sind. Hinweistafeln informieren die Besucher über die Terrassen, Tiere und Pflanzen. Mit diesem Lenkungskonzept sollen die Terrassen geschützt und gleichzeitig zugänglich gemacht werden. 120.000 Euro hat die Gemeinde dafür investiert, die Hälfte hat das Umweltministerium beigesteuert.

Weitere dritte Preise erhielten die Stadt Straubing für die Umgestaltung des Allachbachs und das Projekt "Die Sulz lebt" im Landkreis Neumarkt. Der zweite Preis ging für die Renaturrierung des Rehberggrabens an der Bibart in den Landkreis Neustadt/Aisch. Den ersten Preis gewann der Markt Gaimersheim im Landkreis Eichstätt für die Renaturierung des Retzbaches.

In Bayern fließen rund 100.000 Kilometer Gewässer von kleinen Quellbächen bis zu den großen Flüssen Donau und Main. Etwa 90.000 Kilometer davon sind Gewässer dritter Ordnung und obliegen so der Obhut der Kommunen. Der Freistaat fördert Ausbauvorhaben zur naturnahen Entwicklung und Gestaltung von Gewässern und ihrer Auen sowie Vorhaben zur Schaffung, Verbesserung beziehungsweise Reaktivierung von Rückhalteräumen an Gewässern. Maßnahmen können mit bis zu 90 Prozent gefördert werden.

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