Dieser Mann setzte Akzente: Nachruf auf Johannes Friedrich

4.1.2021, 08:54 Uhr
Johannes Friedrich (18.4.1935 - 26.12.2020)

© Foto: Andreas Friedrich Johannes Friedrich (18.4.1935 - 26.12.2020)

Beim Turnen in Eckental lernte Johannes Friedrich, der damals in Käswasser lebte, seine spätere Gattin Gundelinde Krause kennen. Die zwei Jahre jüngere Frau hatte (wie er selbst) ihren Heimatort am Ende des Zweiten Weltkrieges verlassen müssen. Zusammen gründete man im fränkischen Exil eine Familie.

1972 ließen sich die Friedrichs am Ortsende von Reuth nieder, zwischen der Wiesent und der privaten Wegkapelle der Familie Ammon. Im Vereinsleben war Johannes Friedrich tief verwurzelt. Der Ehe entsprangen vier Kinder, die als Lehrerin, Sozialpädagogin, Software-Entwickler und Musiker ihren Weg gegangen sind. Mit großer Dankbarkeit erinnern sie sich an einen Vater, der immer ein offenes Ohr, einen guten Rat und viel Zeit hatte.

Der Garten und die Kunst

In seinem langen Berufsleben hat Johannes Friedrich nach einer Ausbildung an der Höheren Fachschule für Sozialpädagogik in Nürnberg nur für die Caritas gearbeitet. Er war es auch, der an der Gründung des Kreisverbands Forchheim 1976 maßgeblich beteiligt war. Bis zu seinem Ruhestand 1998 war der Dienst am Menschen seine Lebensaufgabe. 1993 wurde das mit der Goldenen Ehrennadel der Caritas Deutschland gewürdigt. Seiner Initiative sind die Sozialstationen in Neunkirchen am Brand (1976), Ebermannstadt (1977) und Forchheim (1981) zu verdanken. Zudem war der rastlose Menschenfreund Mitbegründer des Hospizvereins (1996), des Seniorenbüros (1995) und des Kinderschutzbunds (1986).

Sein Leben nach der Pensionierung gehörte neben seinem großen Garten ganz der Kunst. Nur zur eigenen Freude malte, bildhauerte oder schrieb er. Es ging ihm nicht um öffentliche Aufmerksamkeit. Eine ungeheure Kreativität brach sich Bahn. Da war es nur folgerichtig, dass er im Jahr 2000 mit seiner Gundelinde die Kunstwoche auf dem Feuerstein bei Ebermannstadt aus der Taufe hob. Das Projekt in den Räumen der KLVHS entwickelte sich bis heute zu einem Treffpunkt schöpferischer Kräfte. Nun hat Johannes Friedrich den Pinsel endgültig aus der Hand gelegt – sein umfangreiches Werk aber wird bleiben.

Keine Kommentare