Diskussion um Windräder in der Fränkischen Schweiz

6.3.2020, 15:35 Uhr
Diskussion um Windräder in der Fränkischen Schweiz

© Tom Schneider

Gut besucht war die Jahreshauptversammlung des Vereins für den Schutz des Naturparks Fränkische Schweiz im Gasthaus Schüpferling, Schlaifhausen. Vorsitzender Helmut Pfefferle begrüßte den Referenten, Diplom-Physiker Peter Dyk, der zum Thema "Können die erneuerbaren Energien halten, was uns versprochen wird" sprach.

Er setzte sich kritisch mit dem Umgang von erneuerbaren Energien auseinander. Die Informationen seien leider oft selektiv. Tage mit viel Strom von Wind und Sonne würden als große Erfolge gefeiert, Phasen ohne Sonne und Wind verschwiegen. 40 Prozent erneuerbar klinge gut, animiere zur Verdoppelung der Anlagen, lösten aber das Problem der Schwankungen nicht. Damit hätten vor allem die Netzbetreiber zu kämpfen. Schließlich müssten die Netze bei Erzeugung und Verbrauch immer die Waage halten.


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Die weltweit höchsten Strompreise in Deutschland setzen sich laut Dyk wie folgt zusammen: 21 Prozent Stromerzeugung und Vertrieb, 56 Prozent Umlagen, Abgaben und Entgelte sowie 23 Prozent Steuern. Steuern, Umlagen und Abgaben seien seit 2006 um 110 Prozent gestiegen. Dyk ging auch auf Klimagase ein. Ansätze, das Energieproblem bei Reduzierung der Treibhausgase zu lösen, sieht Dyk bei Technologien wie Wasserstoff, synthetische Treibstoffe, Brennstoffzellen oder Speichertechnologie ohne Lithium und Kobalt.

"Nicht mit Geld aufzuwiegen"

Helmut Pfefferle erinnerte dann an den hohen Wert des Naturparks Fränkische Schweiz, der nicht in Geld aufzuwiegen sei. Dies zu bewahren sei vordringliche Aufgabe des Vereins. 16 von 19 Naturparks in Bayern seien nördlich der Donau angesiedelt, wo kaum Platz für Windräder ist. Er zeigte sich zufrieden mit der klaren Haltung von Ministerpräsident Markus Söder zur Aufrechterhaltung der 10H-Regelung.


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Die "Kostbarkeiten der Fränkischen Schweiz" seien: Reines, klares Wasser, Stille mit wenig Verkehrslärm, sauerstoffreiche Luft, Dunkelheit mit wenig Streulicht und Events. "Vermissen werden wir die Lebensqualität erst, wenn wir sie nicht mehr haben", mahnte er.

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