Distanzunterricht: Geräte für Schüler fehlen am Herder Gymnasium Forchheim noch immer

19.1.2021, 19:43 Uhr

Beide Programme wurden den Schulen im Freistaat zur Auswahl gestellt. "Wir haben uns aus zwei Gründen gegen MS Teams entschieden", erklärt Ingrid Käfferlein, Schulleiterin des HGF. Zum einen, weil im Frühjahr, als die Entscheidung anstand, in Sachen Datenschutz bei Teams noch Bedenken herrschten. Zum anderen, weil die Zulassung von MS Teams im Unterricht immer nur für einen begrenzten Zeitraum gelte. "Wir wollten aber bei einem System bleiben", erklärt Käfferlein.

Eher in den unteren Klassen

Sie gibt zu, dass BigBlueButton erst seit dieser Woche stabiler laufe, weil man zwischenzeitlich die Serverkapazitäten erhöhen musste. Dennoch werde es auch in Zukunft nicht ausschließlich Videokonferenzen nach Stundenplan geben, sagt sie in Bezug auf die Kritik von Noah Zdarsky. Nicht nur, weil sie es pädagogisch nicht für sinnvoll halte, sondern auch, "weil wir alle Schüler im Blick behalten müssen. Videokonferenzen bieten wir dann eher in den unteren Klassen, wo sonst die Eltern viel mehr gefordert wären", erläutert sie. Auch wenn sie die Abiturienten keinesfalls vergessen wolle, seien es doch eher die älteren Jahrgänge, denen selbstständiges Arbeiten leichter falle.

Geräte fehlen

Darüber hinaus kritisiert sie mit Blick auf das Landratsamt als Sachaufwandsträger und Kultusministerium, dass die Schule immer noch keine Leihgeräte habe, die sie Schülern bei Bedarf zur Verfügung stellen könne. "Wir haben 15 Laptops, die wir durch die Spenden von Eltern anschaffen konnten", erklärt die Direktorin. Beim Landratsamt habe sie im vergangenen Jahr 50 Schülergeräte bestellt. "Jetzt habe ich die Information bekommen, dass die Geräte zwar da sind, aber die Software noch nicht aufgespielt wurde." Sie müsse auf Chancengleichheit schauen: Ohne dass alle Schülerinnen und Schüler mit der nötigen Technik ausgestattet seien, sei ein größeres Angebot von Videounterricht nicht möglich.