Barrierefreie Bushaltestellen

Dormitz: Die Suche nach Alternativen geht weiter

7.8.2021, 09:00 Uhr
Mit dem Ausbau der Haltestelle Raiffeisenstraße in Fahrtrichtung Erlangen zeigten sie sich die Räte nicht einverstanden. 

© Karl Heinz Wirth Mit dem Ausbau der Haltestelle Raiffeisenstraße in Fahrtrichtung Erlangen zeigten sie sich die Räte nicht einverstanden. 

Da zur Bushauptstrecke nach Erlangen gehörend, möchte die Gemeinde Dormitz die Bushaltestellen barrierefrei umbauen. Barrierefrei bedeutet, dass Reststufenhöhe und Spaltbreite beim Ein- und Ausstieg weniger als fünf Zentimeter betragen dürfen. Ist dieses Kriterium erfüllt, so können Personen mit Rollstuhl in der Regel öffentliche Verkehrsmittel ohne Hilfe Dritter nutzen.

Zu berücksichtigen sind auch die technischen Gegebenheiten der Linienbusse. Gelenkbusse benötigen weitere Umbaumaßnahmen für die vier Haltestellen wie farblich abgesetzte Bordsteinhöhe, um mindestens 20 Zentimeter angehoben, um einen nahezu höhengleichen Einstieg in den Bus zu ermöglichen sowie taktile Leitstreifen für Blinde und Sehbehinderte. Diese Merkmale besitzen barrierefreie Haltestellen.

Tonwahl zurückfahren

Während für die Haltestellen in der Erleinhofer Straße und die Haltestelle Raiffeisenstraße Fahrtrichtung Neunkirchen diese Kriterien umgesetzt werden können, kann sich das Gremium mit der Zustimmung der Fachbehörden, dass der Bus in Fahrtrichtung Erlangen auf der Fahrbahn hält, nicht anfreunden. Bürgermeister Holger Bezold (FW) forderte einige Gemeinderäte auf, die Tonwahl gegenüber dem Planungsbüro Weyrauther zurückzufahren.

Gemeinderat Christoph Schmitt (CSU) hatte in einer acht Seiten langen Stellungnahme, die an alle Gemeinderäte und das Planungsbüro übermittelt wurde, die Befürwortung der Fachbehörden widerlegt. Gemeinderat Florian Scharf (CSU) und auch Christoph Schmitt bezweifeln, dass das Planungsbüro alle Möglichkeiten bei der Planung der Bushaltestelle Raiffeisenstraße geprüft hat. Scharf erinnert daran, dass seine Vorschläge dazu nicht berücksichtigt wurden. „Den Bushalt auf die Straße zu verlagern ist der schlechteste Vorschlag", betont Schmitt. "Ich will nicht, dass sich die Autos stauen.“

Kein Grunderwerb möglich

Zweiter Bürgermeister Erich Mirsberger hält ebenfalls die Planung für ziemlich schwach und lehnte diese kategorisch ab, verbunden mit der Forderung nach einer umsetzbaren Alternative. Es sei schwierig, in einer bestehenden Bebauung eine barrierefreie Bushaltestelle abzubilden, sagte Bürgermeister Bezold. Einen Grund aus der Flächennummer 40 zu erwerben, sei nicht möglich, da der Eigentümer dazu nicht bereit war, teilt Bezold zudem mit. Dies wäre eine Möglichkeit gewesen, die Busbucht doch zu ermöglichen.

Mit der Sperrung der Raiffeisenstraße würde eine wichtige Zubringerstraße für Anwohner und Feuerwehr wegfallen. "Wir werden heute keine Lösung finden", sagte Bezold, nachdem die Variante für einen Bushalt auf der Straße Richtung Erlangen keine Mehrheit fand. Das Gremium beschloss abschließend, die Planungen für den ersten Bauabschnitt der Bushaltestellen Erleinhofer Straße weiterzuführen.

Weitere Alternativen prüfen

Die Haltestelle Raiffeisenstraße in Fahrtrichtung Neunkirchen wird ebenfalls umgesetzt, nachdem die Räte sich damit grundsätzlich einverstanden zeigten. Mit dem Ausbau der Haltestelle Raiffeisenstraße in Fahrtrichtung Erlangen zeigten sie sich dagegen nicht einverstanden. Hier sollen weitere Möglichkeiten geprüft werden - eventuell mit einem anderen Planungsbüro. Ebenfalls wurde vorgeschlagen, als Option die Haltestelle auf den Parkstreifen in der Raffeisenstraße zu verlegen und eine Umsetzung zu prüfen. Der Bürgermeister mahnte an, vorher zu prüfen, ob Fördergelder aus der Städtebauförderung zurückzuzahlen sind, da der Parkstreifen erst mit diesen Mitteln realisiert werden konnte.

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